Seit dem 28. Oktober haben die Wildpferde in der Weihenstephan Arena nicht mehr verloren. Die ganz große spielerische Offenbarung war es nicht, aber spannend allemal, und wenn man nur die Anzahl der hochkarätigen Chancen betrachtet, haben die Hausherren den Sieg nicht unverdient davongetragen. Freilich muss man den Grödnern zugestehen, dass sie über vierzig Minuten die kämpferisch stärkere Mannschaft waren und den Broncos augenscheinlich gehörigen Respekt einflößten. Das Spiel der Hausherren war in den ersten beiden Dritteln von vielen Fehlern und zurückhaltendem Körperspiel geprägt, und dennoch hätten die Broncos nach dem ersten Abschnitt 3:0 führen müssen.
Simon Baur, Tobias Kofler in Überzahl, noch einmal Baur, Eastman, dessen Hammer es fast über die Linie geschafft hätte, und Caig hatten die Großchancen auf Seiten der Wildpferde, während Corsi in der siebten Minute von einem langen Schlenzer Kevin Senoners überrascht wurde. Gröden hatte noch zwei gute Chancen und mehr vom Spiel, aber ansonsten war wenig Zählbares dabei.
Das zweite Drittel begann mit absoluter Konfusion in den Reihen der Hausherren, denen eine Strafe gegen Gunnar Braito in der 23. Minute wirklich gut tat, so komisch dies klingen mag. Das Penalty Killing war wirklich gut, bis Stephens eineinhalb Minuten später hinausgestellt wurde. Demetz hatte in der 29. Minute nach einem eklatanten Fehlpass in der Broncos-Zone eine Großchance, bevor Schiedsrichter Soraperra zu einer wahren Parade auf die beiden Strafbänke blies bzw. pfiff. Zwischen der 29. und der 36. Minute verhängte der kleinliche Hauptschiedsrichter vier Strafminuten gegen die Gäste und sechs gegen die Hausherren, zu denen noch zehn Minuten Disziplinarstrafe gegen Sottsas als Draufgabe dazukamen. Wirklich gute Torszenen kamen dabei kaum zustande, während die beiden Teams in den letzten vier Minuten noch zwei erstklassige Chancen hatten.
Im letzten Spielabschnitt führte die erste erwähnenswerte Szene zum Ausgleichstreffer für die Broncos. T.J. Caig umkurvte das Grödner Tor, legte für Felix Oberrauch auf der blauen Linie auf, dessen Schlagschuss über das Tor ging, worauf Tobias Kofler die Scheibe zwischen dem Schoner von Großgasteiger und dem Pfosten hindurch hins Tor bugsierte. Nach fünf Minuten musste Simon Vinatzer auf die Strafbank und die Wipptaler nutzten das Powerplay zum Führungstreffer. Derek Eastman fand Simon Baur am langen Pfosten mit einem scharfen Pass, und Großgasteiger konnte zwar das versuchte Tap-In bravourös halten, doch als Baur den Rebound sofort aus kürzester Distanz unter die Querlatte setzte, war er machtlos. In der 54. Minute erzielte Florian Wieser auf einen schönen Pass von Caig das Siegestor. Kurz vor Schluss musste Wieser auf die Strafbank und Corsi vereitelte durch eine Glanztat mit dem Beinschoner den Anschlusstreffer. 49 Sekunden vor Schluss war er aber machtlos, als Gabriel Vinatzer im Spiel sechs gegen vier das zweite Grödner Tor erzielte, aber mit etwas Glück in einer unübersichtlichen Szene Sekunden vor Schluss hielten die Broncos den Sieg fest.
Oly Hicks konzentriert sich auf die positiven Aspekte des Spiels: "Was mir wirklich gut gefällt, ist, dass wir eine Mentalität entwickeln, die es den Gegnern in den letzten zwanzig Minuten sehr, sehr schwer macht. Da haben wir einen richtigen Killerinstinkt, und auch Chucky (Corsi) wird praktisch unbezwingbar, wenn das Spiel auf Messers Schneide steht. Wir haben im letzten Drittel sehr gut gespielt, und auch das Unterzahlspiel war wirklich gut, vor allem im zweiten Drittel."
Foto: In dieser Szene wäre Derek Eastman's Schuss beinahe zum 1:1 ins Tor gerollt (Oskar Brunner)