Die Broncos sind zurück auf Platz eins in der Tabelle, aber der Sieg gegen den direkten Konkurrenten Neumarkt war nichts für schwache Nerven. "Wir haben für zu wenige Minuten wirklich Eishockey gespielt.", fasst Oly Hicks das Spiel aus seiner Sicht zusammen. "Wir haben im ersten Drittel wirklich gut gespielt, dann wollten wir wieder zu viel alleine mit Schönspielerei machen. Damit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, und im letzten Drittel ging es auf und ab. Bei Weitem kein perfektes Spiel, aber wir haben es gewonnen."
In der Tat waren die Hausherren, bei denen Philipp Pircher und Stefan Ramoser kurzfristig wegen einer Grippe passen mussten, im ersten Drittel überlegen, obwohl beide Teams ein sehr konzentriertes Spiel zeigten und nur wenige Torchancen zuließen. Mit dem ersten Powerplay des Abends konnten die Wildpferde enormen Druck aufbauen und als Marian Zelger sich gleich darauf wieder hìnausstellen ließ, fiel das 1:0 in Überzahl. Simon Baur hielt die Scheibe an der blauen Linie im Spiel, ließ einen Gegenspieler mit einer Täuschung geschickt aussteigen und netzte eiskalt ein. Auch in der Folge blieben die Hausherren am Drücker und kontrollierten das Geschehen auf dem Eis, auch wenn echte Torszenen Mangelware blieben.
Im zweiten Abschnitt kamen die Wipptaler wie verwandelt aus der Kabine. Das Erfolgsrezept aus dem ersten Drittel schien vergessen, und so hatten die Gäste plötzlich viel mehr Platz, bekamen viele Scheiben auf dem Präsentierteller serviert und mussten sich kaum gegen ernsthafte Gegenwehr durchsetzen. Nach fünf Minuten zeichnete sich Corsi zum ersten Mal aus, als er im dichten Verkehr die Ruhe. Danach hatten die Broncos die einzige gute Möglichkeit im zweiten Drittel, als Wieser und Mair hintereinander an Rizzi scheiterten, doch in der 30. Minute folgte ein Powerplay der Broncos, das es in sich hatte. Drei Mal hatten die Gäste die Möglichkeit, mit einem Konter ein Unterzahltor zu erzielen, scheiterten jedoch am starken Corsi, während die Hausherren keinen einzigen Torschuss zustande brachten. Eineinhalb Minuten vor Drittelende fälschte Patrick Zambaldi in Überzahl einen Schuss von David Stricker unhaltbar ab und erzielte so den Ausgleich für die Gäste, der zu diesem Zeitpunkt hoch verdient war.
Nach dem zweiten Pausentee überschlugen sich die Ereignisse. Nach nur 25 Sekunden stocherte T.J. Caig einen Rebound über die Linie, nachdem Stofner auf Zuspiel von Kofler noch knapp an Rizzi gescheitert war. In der 43. Minute fand Hannes Stofner T.J. Caig mit einem Zuckerpass über knapp drei Linien, der kanadische Goalgetter stürmte alleine auf Rizzi zu und ließ den Gästetorhüter eiskalt aussteigen. Damit stand es 3:1 und die Broncos schienen wieder auf dem Fahrersitz Platz genommen zu haben, zumal Gunnar Braito nur wenig später mit einer guten Möglichkeit an Rizzi scheiterte. Die Broncos neutralisierten in der Folge auch eine dreiminütige Unterzahl, während der Neumarkt keinen einzigen gefährlichen Torschuss anbringen konnte, obwohl eine knappe Minute fünf gegen drei gespielt wurde. Dann jedoch machte Corsi einen Teil seiner starken Leistung wieder zunichte, als er in der 48. Minute mit einem Abspiel zu lange wartete, Michael Sullmann ihm schließlich den Puck vom Schläger stahl und zum Neumarkter Anschlusstreffer einnetzte. Als sich kurz darauf zuerst Bertignoll und nach nur 15 Sekunden auch noch Michael Sullmann mit Fouls erwischen ließen, nutzten die Broncos die doppelte Überzahl aus. Caig fand Stofner im Slot, der zum 4:2 für die Hausherren eindrückte. In der 52. Minute musste Kofler auf die Strafbank und die Neumarkter brachten eine Minute lang rein gar nichts zustande, bevor sie wegen zu vieler Spieler auf dem Eis selbst eine Strafe kassierten. Nur 13 Sekunden später musste allerdings auch Derek Eastman wegen eines Ellbogenchecks hinaus und die Gäste nutzten den Platz im Spiel vier gegen drei. David Stricker zog von der blauen Linie ab, schoss neben das Tor, der Puck kam am gegenüberliegenden Pfosten wieder vors Tor, Michael Sullmann reagierte am schnellsten und fixierte den 4:3 Endstand, an dem sich trotz einer Querlatte von Caig in der 58. Minute nichts mehr änderte.
Foto: Die Linie mit Hannes Stofner, Tobias Kofler und T.J. Caig erzielte drei Treffer (Oskar Brunner)