Vor dem Spiel trennten die beiden Kontrahenten in der Tabelle 21 Punkte, doch davon war nach dem Anpfiff rein gar nichts zu sehen. Nach dem anfänglichen Abtasten waren die Wildpferde zumeist einen Schritt langsamer, verloren den Großteil der Zweikämpfe in der Bande und im Spielaufbau zu unkonzentriert. Kurz: die Gäste gingen bei Weitem nicht mit genügend Konsequenz ans Werk, um einen HC Gröden zu schlagen, der eben diese Konsequenz sehr wohl an den Tag legte.
"Heute hatten zu viele Jungs einen schwarzen Tag, wir hatten es heute nicht in uns, wie man so sagt.", meinte Oly Hicks nach dem Spiel. "Wir waren einfach nicht da, aber die Jungs wissen das selbst ganz genau. Wir werden dieses Spiel in die Mülltonne schmeißen, auf Platz zwei ins neue Jahr gehen und dann wieder voll angreifen. Es ist jetzt nach dieser langen Siegesserie und den sehr anstrengenden letzten zehn Tagen auch einfach Zeit für eine kleine Pause, um die Aufmerksamkeit wieder auf die kleinen Details zu lenken."
Die Broncos lagen schon nach fünf Minuten mit 1:0 im Rückstand, nachdem einer der unzähligen Zweikämpfe in der Bande verloren ging und der aufgerückte Ryan Gaucher per Direktabnahme verwandelte. Kurz darauf hatten die Gäste eine Überzahlchance und Gunnar Braito hätte zweimal ausgleichen können. Einmal nach einem sehenswerten Sololauf von einem Tor zum anderen und gleich darauf mit einem Rebound, doch Großgasteiger war beides Mal zur Stelle. Danach häuften sich aber die Fehler und die Puckverluste bei den Wildpferden und die Hausherren hatten mehrere gute Chancen. Kurz vor Drittelende passierte Derek Eastman, der wie der Großteil seiner Teamkollegen nicht Normalform erreichte, in Überzahl ein Fehler, als er Mitch Stephens genau in die Schienbeinschoner schoss, worauf dieser alleine auf Corsi zulief und dem Keeper der Broncos keine Chance ließ.
Nach Wiederanpfiff konnten die Wipptaler in der zweiten Hälfte des im ersten Drittel begonnenen Powerplays gehörig Druck aufbauen, doch kurz nach dem Ablauf der Strafe passierte auch Corsi ein Missgeschick, als er eine Scheibe geradewegs auf die Schaufel von Kevin Senoner servierte, der sich nicht zweimal bitten ließ und auf 2:0 stellte. Nach einem weiteren gefährlichen Powerplay der Grödner begann die beste Phase der Broncos, als Sottsas, Eastman und Caig nacheinander am starken Großgasteiger scheiterten. In der 34. Minute fuhren Kofler und Stofner einen Konter gegen einen Verteidiger, der den Querpass von "Tube" nicht verhindern konnte und Stofner netzte mit einem präzisen Schuss über die Stockhand von Großgasteiger zum 1:2 ein. Auch nach dem Tor hatten die Broncos starken Rückenwind, konnten allerdings nichts Zählbares herausarbeiten.
Der Schwung versiegte allerdings mit dem Schlusspfiff, als Philipp Pircher nach einem völlig regulären Check wegen eines angeblich unerlaubten Körperangriffs hinausgestellt wurde. Das Grödner Powerplay konnte zwar noch neutralisiert werden, doch nur 25 Sekunden danach erzielte Kevin Senoner sein zweites Tor an diesem Abend, das eine Kopie des ersten Grödner Tores war: Lang gewinnt gegen zwei Broncos einen Zweikampf in der Ecke und plötzlich steht Senoner frei im Slot. Damit war der Abend für die Gäste gelaufen, denn von diesem Schlag erholten sie sich nicht mehr. In der 46. Minute stellte Oliver Schenk schließlich noch auf 5:1, und die Partie war auch für Corsi gelaufen, für den Steinmann ins Spiel kam. Steini hatte in den letzten 14 Minuten nicht mehr sonderlich viel zu tun, doch auf eine Großchance nach dem x-ten Fehlpass im Spielaufbau konnte er sich auszeichnen und rettete sein Mini-Shutout. Die Broncos trafen zwar noch einmal den Pfosten, aber es wäre vermessen zu sagen, dass ein Tor verdient gewesen wäre.
Nach dem Jahreswechsel wartet mit Neumarkt wieder ein ganz dicker Brocken, deshalb wollen wir den Rat des Trainers befolgen und erst einmal ausruhen. Im Namen des gesamten Broncos-Vorstandes ein frohes und gutes neues Jahr an alle Fans, Helfer und Unterstützer. Euch allen viel Freude, Gesundheit und Zufriedenheit!
Foto: Hannes Stofner (hier im Bild im ersten Saisonspiel gegen Gröden) erzielte den Ehrentreffer für die Broncos, doch ansonsten wurde Florian Großgasteiger zu selten wirklich geprüft (Oskar Brunner)