Es ist das eingetreten, was vor dem Spiel zu befürchten stand, nämlich dass der EV Bozen auf die leichte Schulter genommen wird auf die Spielzüge am besten noch eine Schleife draufgegeben werden sollte. Dabei wurde aber vergessen, dass der EV zwei Spiele in Folge gewonnen hatte und keine U16-Mannschaft ist, die man einfach so nebenbei in Grund und Boden spielt.
Wieder einmal hatten die Hausherren allein im ersten Drittel genügend gute Chancen, um das Spiel für die Weisel außer Reichweite zu bringen. Das mehr als verbesserungsbedürftige Unterzahlspiel rächte sich einmal mehr, als Jasecko in der 10. Minute mit einem nicht unhaltbaren Schuss zum 1:0 für die Gäste traf. Die zweite Powerplaylinie glich zwar noch in den ersten zwanzig Minuten aus, doch dass dieses Spiel nicht 9:1 enden würde, war ganz klar ersichtlich.
Symptomatisch war die Querlatte von Jasecko in Unterzahl gleich nach Wiederanpfiff, wo fünf Broncos-Spieler zusahen, wie der slowakische Verteidiger sich mit dem Puck auf dem Schläger in eine gefährliche Schussposition bringen konnte. In dieser Gangart ging es weiter und so kam es wie es kommen musste: Thomas Unterfrauner nutzte nach einem der vielen Abwehrfehler eine unübersichtliche Situation vor dem Broncos-Tor zum 2:1 für die Gäste. Die Wildpferde glichen durch ein Powerplaytor von Patrick Mair noch einmal aus, nachdem der starke Marcello Platè sich zweimal von der Metallumrandung helfen lassen musste, doch nicht einmal zwei Minuten später legte Dylan Stanley in Überzahl erneut vor, wobei Corsi nicht gut aussah. Das Spiel wurde zusehends zerfahrener, eine Unzahl von Unterbrechungen -allein zwischen der 30. und 40. MInute wurden 18 Bullys gespielt- verhinderte, dass die Wipptaler ihr Tempospiel aufziehen konnten, wobei gesagt werden muss, sie sich das Leben zumeist selbst schwer machten und das Spiel durch Einzelaktionen verlangsamten.
Auch im letzten Spielabschnitt änderte sich das Bild nicht, auch durch das Umstellen der Linien vermochte Oly Hicks seinem Team nicht den entscheidenden Impuls zu geben. Die besten Szenen hatten die Broncos in Überzahl, und in Überzahl schafften sie auch den erneuten Ausgleich. T.J. Caig nahm zwei Mal mit einem Onetimer von der blauen Linie Maß, bevor er beim dritten Versuch perfekt in die linke untere Ecke traf. An Tagen wie diesem kommt aber zum Unvermögen meistens auch noch Pech dazu, und so gaben die Schiedsrichter zwei Icings gegen den EV Bozen nicht, bevor dann gegen die Broncos trotz einer eindeutigen Berührung kurz vor der offensiven Zone auf unerlaubten Weitschuss entschieden wurde. Stanley gewann das Anspiel und daraus entwickelte sich die Szene, die Oliver Schenk mit dem Siegtreffer abschloss. Die Hausherren versuchten zwar noch verzweifelt, das 4:4 herbeizuzaubern, doch die Spielzüge waren an diesem Tag einfach zu umständlich und zu wenig zwingend, als dass Platè noch wirkliche Gefahren abwenden hätte müssen.
Foto: Szenen wie diese gab es zuhauf: viel Konfusion vor dem Tor und wenig Konkretes (Oskar Brunner)