Es war wie erwartet ein ausgeglichenes Spiel, das beide Teams ebenso verdient gewinnen hätten können. Zwei Drittel lang war das Puckglück auf Seiten der Grödner, im letzten Drittel machte Fortuna ein Auge auf und die vielen schmutzigen Pucks, die bis zu diesem Zeitpunkt genau auf den Schaufeln der Gäste gelandet waren, fanden plötzlich ihren Weg auf Broncos-Schaufeln. Die Hausherren konnten einen 0:3-Rückstand gegen Ende des 2. Drittels noch ausgleichen und mit einem Powerplaytor schließlich für sich entscheiden.
Oly Hicks ist dementsprechend zufrieden: "Es war ein gutes Wochenende, wir haben unsere Schwierigkeiten in den Mitteldritteln sowohl Freitag als auch heute gut überwinden können, und das zeigt, dass unser Team sehr viel Charakter hat. Die gute Fitness spielt natürlich auch eine große Rolle, aber bereits jetzt haben wir einige große Charakterbeweise erbracht. In den letzten vier Spielen haben wir sieben Tore allein in den letzten 20 Minuten geschossen. Außerdem waren sowohl Steini als auch Corsi sehr, sehr gut in den letzten beiden Spielen. Sowohl für Steini in Pergine als auch für Charles heute waren es schwierige Spiele, aber beide waren sehr, sehr gut, und immer zu hundert Prozent da, sobald wir sie am meisten gebraucht haben."
Die Gäste gingen mit der ersten und einzigen richtigen Torchance des ersten Drittels durch einen abgefälschten Schuss von der blauen Linie in der 12. Minute in Führung. Die Broncos hatten in diesem zerfahrenen und auch etwas zerpfiffenen Drittel mit Simon Baur nur eine Großchance, bei der Großgasteiger in dichtem Verkehr volles Risiko ging und super den Winkel verkürzte.
Im zweiten Drittel kamen die Wildpferde mit der extrem pingelig ausgelegten Null-Toleranz-Linie von Benvegnù schlechter zu Recht und mussten insgesamt sieben Minuten in Unterzahl spielen. Auch im Spiel fünf gegen fünf war aber wieder der Wurm drin, und so hatten die Gäste während dieser zwanzig Minuten deutlich Überwasser, und die Broncos konnten sich bei Charles Corsi bedanken, dass Gröden nur zwei Tore erzielen konnte, von denen Kevin Senoner eines besorgte, als er nach einem verpatzten Spielaufbau alleine im Slot stand und eiskalt verwandelte. In der 26. Minute krachte Fabrizio Senoner nach einem fairen Zweikampf mit Caig unglücklich in die Bande und schied mit einem gebrochenen Schlüsselbein aus. Die "Furien" ließen sich nicht beirren, und in der 38. Minute erzielte Ivan Demetz ein wunderschönes Tor, bei dem Benjamin Kostner auf dem nahen Pfosten seine Schaufel genau so in einen scharfen Pass von Gabriel Lang hielt, dass die Scheibe exakt in den Lauf von Demetz am langen Pfosten sprang, der nur mehr den Schläger hinzuhalten brauchte.
Nur 45 Sekunden später gelang den Hausherren aber der Anschlusstreffer, als Simon Baur vom linken Bullykreis Großgasteiger mit einem Schlenzer das Nachsehen gab und plötzlich waren die Broncos wieder da. Fast schon wie üblich gelang Derek Eastman nach nur 27 Sekunden im dritten Drittel mit einem herrlichen Schlagschuss das 2:3 und die Gäste wankten nun bedenklich. Zwar musste Corsi in der 44. Minute noch einmal in einer unübersichtlichen Situation seine ganze Coolness aufbieten, aber danach spielten hauptsächlich die Wildpferde. In der 42. Minute war es wieder Eastman, der den Puck nach einem unwiderstehlichen Solo durch drei Gegner hindurch mit blankem Willen in die Maschen haute. Allein zwischen der 44. und der 47. Minute hatten Braito, Caig und Kofler drei Mal das hunderprozentige 4:3 auf dem Schläger, und auch nach ihnen machten es Sottsas, Eastman und Mair nicht viel besser, wobei Eastman sogar die Querlatte traf.
Nach 46 Sekunden in der Verlängerung konnte Florian Großgasteiger einen Schuss von Eastman nicht hundertprozentig festhalten, Patrick Mair angelte sich die freie Scheibe zwischen den Beinen des Grödner Goalies und netzte zum umjubelten Siegtreffer ein. Damit stehen die Broncos nun punktegleich mit Eppan und Kaltern an der Tabellenspitze der Serie A2.
Foto: Derek Eastman und Charles Corsi waren gegen Gröden die Matchwinner (Oksar Brunner)