Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan gibt mit Freude die Vertragsverlängerung mit Dominik Steinmann sowie die Verpflichtung des italokanadischen Torhüters Charles Albert Corsi bekannt.
Corsi, am 29.01.1990 in Rosemère, einem Vorort von Montréal (QC) geboren, besitzt sowohl die kanadische als auch die italienische Staatsbürgerschaft und kommt vom HC Meran Junior zu den Broncos. Mit dem schwarz-weißen Trikot der Meraner Adler kam er in den 39 Spielen seiner ersten Regular Season in einem Seniorenteam auf eine Fangquote von 91,8 % und hielt bei einem Gegentorschnitt von 2,54 Toren pro Spiel. Nach dieser für eine Debütsaison sehr guten Leistung setzte er in den fünf Playoff-Spielen gegen den HC Eppan noch eins drauf und hielt insgesamt 153 von 161 Schüssen für eine Fangquote von 95 %. Nur im ersten Spiel kassierte er drei Tore, im zweiten musste er noch zwei Mal hinter sich greifen, während er in Spiel drei, vier und fünf nur ein Tor auf jeweils 35, 44 und 19 Schüsse kassierte.
Der Ruf eines Goalies für die wichtigen Spiele eilte ihm von seiner Saison mit den Melfort Mustangs in der zweitklassigen Saskatchewan Junior Hockey League voraus. Dort lobte sein Coach Darrell Mann Corsis Leistungen sowie dessen Einfluss auf das Team: "Unglaublich. Er hat uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Er erinnert uns an Grant Fuhr. Er ist so ein Typ, der vielleicht nicht der beste Goalie in der Liga ist, aber Du weißt ganz genau, dass er das nächste Tor einfach nicht kassiert und Dir dabei hilft, in Spielen mit einem Tor Unterschied zurückzukommen und erfolgreich zu sein." Mit 92,1 % gehaltenen Schüssen in der Regular Season, dem zweitbesten Wert der Liga, bzw. 90,9 % in den Playoffs zählte er zu den besten Torhütern der Meisterschaft und wurde als Goalie der Woche in der ersten Playoff-Runde ausgezeichnet sowie als Wahl der Melfort Mustangs zum Most Outstanding Player der in dieser Saison nominiert.
Zuvor hatte Corsi seine Karriere am Dartmouth College in der NCAA aufgegeben, da er an den Stammgoalies Mello und O'Neill nicht vorbeikam und in der Saison 2009/10 nur einen 31-minütigen Einsatz vorweisen konnte.
Dominik Steinmann hingegen ist den Broncos-Fans bereits bestens bekannt. Bisher spielte er immer nur die zweite Geige hinter den prominenteren ersten Goalies der Broncos wie Renè Baur, Günther Hell und zuletzt Nationaltorhüter Thomas Tragust, der zu Innsbruck in die EBEL wechselte. In seinen Einsätzen brachte "Steini" aber so gut wie ausnahmslos sehr gute Leistungen, so auch in der letzten Saison, wo er mehrmals für Tschomby einspringen musste. Bereits am dritten Spieltag in Torre Pellice erwischte der Starter der Broncos einen rabenschwarzen Tag und überließ bereits in der ersten Drittelpause das Gehäuse dem jungen Maulsner, der mit nur einem Gegentor bei 21 Schüssen in vierzig Spielminuten sein Debüt in der höchsten Spielklasse exzellent meisterte.
Seinen nächsten Einsatz bekam Steini im letzten Drittel des 0:8-Debakels in Bruneck, und als sich Tragust Ende Jänner eine Muskelverhärtung im Oberschenkel zuzog, durfte Dominik Steinmann endlich zwei ganze Spiele durchspielen. Dort zeigte er dann sein ganzes Können: Gegen Cortina setzte es zwar noch eine 0:2-Heimniederlage, doch am 28. Jänner revanchierten sich Steini und die Broncos in der Leitner-Solar-Arena von Bruneck für das 0:8 im ersten Spiel. Mit einer Rumpftruppe angetreten, kämpften sich die Wildpferde zu einem taktisch perfekten 2:1-Auswärtssieg, an dem Dominik Steinmann mit 26 Saves maßgeblichen Anteil hatte. Mit einem unglücklichen 3:4 auf dem Ritten am 28. Februar schloss Steinmann seine erste Serie-A-Saison ab und kann in diesen Einsätzen eine mehr als respektable Fangquote von insgesamt 90,3 % vorweisen.
Steinmann und Corsi kennen sich aber auch vom Farmteam HC Meran Junior, wo Steini zweimal zum Einsatz kam. Im Trikot der Adler hielt Steinmann 43 von 46 Schüssen für eine Fangquote von 93,5 %.
Die sportliche Leitung unter der Führung von Egon Gschnitzer freut sich über die neue Situation im Tor der Broncos: "Damit haben wir zwei sehr gute Torhüter. Sie sind beide sehr talentiert, aber auch noch sehr jung, und es wird von der jeweiligen Form abhängen, wer zum Einsatz kommt. Steinmann hat in den letzten Saisonen den perfekten Backup verkörpert, nun hat er die Chance, mit Corsi ein Duo zu bilden, auf das wir blind vertrauen können. Er muss zwar technisch aufgrund seiner Körpergröße noch einige Feinheiten verbessern, doch dies wird ihm mit seinem Talent und der Hilfe unseres Torwarttrainers Kevin Reiter ohne Probleme möglich sein. Auf der mentalen Seite muss er noch lernen, mit dem Druck als designierter Starter umzugehen, den er bisher nur aus den Jugendteams kennt. Corsi hat in Meran zwar stark gespielt und fast immer überzeugt, aber auch er ist noch relativ unerfahren. Deshalb ist so eine Situation mit zwei jungen und sehr talentierten Torhütern ideal, denn die Saison ist lang und beide werden ihre Durchhänger haben. Da ist es wichtig, auf zwei gute Torhüter zählen zu können."
Foto: Oskar Brunner / Mark Washburn