Späte Aufholjagd wird nicht belohnt
Dienstag, 6. März 2012
Die ersten zehn Minuten kosteten den Broncos die zweite Niederlage in Folge in diesem Playout und nun ist der Weg zum Klassenerhalt sehr steil. Die Wildpferde verschliefen den Start in das Spiel komplett und fanden nur mit Mühe zurück in die Begegnung. Dazu kam, dass die Importspieler bis auf Josh Prudden, der vorbildlich kämpfte, und mit Abstrichen auch Dirk Southern erneut ein Totalausfall waren, doch ein kleiner Lichtblick waren die einheimischen Cracks, die zwar mit einigen Ausnahmen, aber dennoch zum Großteil eine deutliche Steigerung gegenüber Samstag zeigten, wenn auch nicht immer alles gelang.
Der Start in das Spiel war aber erneut eine Katastrophe, es spielten fünf Minuten lang fast nur die Gäste. Die Broncos, bei denen sowohl Christian Rainer als auch Philipp Pircher wieder Eiszeit erhielten, Ryan Ginand aber auf Grund einer eitrigen Mandelentzündung fehlte, konnten sich minutenlang nicht befreien, und so dauerte es kaum vier Minuten, ehe Mac Faulkner zwar glücklich, aber hoch verdient das 1:0 für die "Buam" erzielte. Ritten hatte gleich nach dem Bully eine weitere Großchance, eher die Scheibe nur 50 Sekunden nach dem 0:1 erneut im Tor der Hausherren war. Dan Tudin wurde in der Mitte völlig alleine gelassen, wo ihn Graham mit einem langen Pass fand und er durch die zu weit stehenden Verteidiger hindurch alleine auf Tragust stürmte. Er ließ dem Wipptaler Torhüter mit einem präzisen Handgelenksschuss auf Höhe der Bullykreise keine Chance. Oly Hicks musste erneut nach nicht einmal fünf Minuten ein Timeout nehmen, doch dieses Mal beruhigten sich die Gemüter. Die Wildpferde hatten trotz wackeligen Spiels drei gute Chancen mit Sottsas, Southern und Mair, doch Josef Niederstätter ließ sich nicht bezwingen.
Anfang des zweiten Drittels starteten die Broncos besser ins Spiel und drückten die Gäste teilweise ins eigene Drittel, die nur mehr durch Konter gefährlich wurden. In der 34. Minute kam allerdings die erneute kalte Dusche: Agris Saviels verlor komplett die Position, Lorenz Daccordo stoppte bei einem Wraparound-Versuch und legte auf dem kurzen Eck für Matteo Rasom ab, der ohne Mühe einnetzen konnte. Die Broncos mussten diesen erneuten Rückschlag erst verdauen und kamen nur langsam wieder auf Touren.
Im letzten Drittel spielten die Hausherren zwar sehr viel in der offensiven Zone, allein die Effizienz fehlte. Die Broncos spielten viel an der Bande, brachten aber keine zwingenden Aktionen zu Stande, und so lief es mehr oder weniger eine Viertelstunde lang. Plötzlich schaute aber die Rittner Verteidigung zu, wie Josh Prudden sich in der 56. Minute vom rechten Flügel aus vor das Tor kämpfte und dort den Puck durch Niederstätter hindurch zum Anschlusstreffer einschob. Noch während sich viele Broncos-Fans wohl dachten, dass dieser Treffer zu spät gekommen ist, schoss Dirk Southern harmlos aufs Tor, Niederstätter wehrte den Puck über das Tor ab, die Scheibe sprang vom Plexiglas zurück auf Niederstätters Rücken und von dort in das Tor. Plötzlich stand es nur mehr 2:3 und den Rittnern flatterten sichtlich die Nerven. 22 Sekunden vor Schluss gewann Josh Prudden ein Bully in der Rittner Zone, als Tragust sein Gehäuse bereits verlassen hatte, und stand plötzlich frei am Bullykreis, von wo er mit einem Handgelenksschuss den erlösenden Ausgleich erzielte.
Im Overtime hatten die Broncos in den ersten fünfeinhalb Minuten allein drei Großchancen, das Spiel zu entscheiden. Zuerst verfehlte Hackhofer mit einem Rückhand-Drive das Kreuzeck nur knapp, danach hatte Hannes Stofner freie Bahn, legte sich den Puck aber zu weit vor und scheiterte an Josef Niederstätter, und schließlich schob erneut Stofner durch Freund und Feind hindurch einen Puck auf das Tor, den Niederstätter nie gesehen hatte und nur durch Glück zwischen den Beinen halten konnte. In der Zwischenzeit wurde Scott May vergessen, doch Tschomby rettete das Spiel. In der 68. Minute war es allerdings so weit und die Hockeygötter bestraften den schlechten Beginn der Broncos. Chris Blight schoss am Tor der Broncos vorbei, Thomas Tragust schaffte es nicht, den zurückspringenden Puck wegzuschlagen und Dan Tudin konnte den Siegtreffer in das leere Tor schießen.
Wenn am Donnerstag das gesamte Team einmal sechzig Minuten lang spielt, ist in dieser Serie noch etwas drin, aber wenn Teile der Mannschaft weiterhin Abkürzungen suchen, wird es sehr düster für die Broncos.
Foto: Thomas Tragust hielt auch heute was zu halten war (Oskar Brunner)