Broncos vergeigen Spiel Eins
Samstag, 3. März 2012
So hatte man sich bei den Broncos die Auftaktbegegnung der Playout-Serie nicht vorgestellt, in der jenes Team ermittelt wird, welches im nicht ganz unwahrscheinlichen Fall, dass es einen Absteiger gibt, absteigen wird. Die Wildpferde boten nach guten Leistungen in den letzten Spielen gegen nicht unbezwingbar wirkende Rittner eine schwache Vorstellung, bei der eigentlich nur Thomas Tragust und bestenfalls noch Markus Gander Normalform erreichten. Alle anderen Spieler blieben mehr oder weniger weit hinter den Möglichkeiten zurück.
Es dauerte nicht lange, bis Dan Tudin nach 82 Sekunden am langen Pfosten allein gelassen wurde und einen perfekten Pass von Ethan Graham nur mehr ins Tor tippen musste. Ritten wirkte von den Wirren um Karol Krizans Leistung im Entscheidungsspiel gegen Fassa völlig unbeeindruckt und spielte die Gäste nach Belieben aus. Diese hatten erst in der achten Spielminute ihre erste wirkliche Torchance und wirkten viel zu passiv, um die ebenfalls nicht sonderlich gut spielenden Hausherren ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So kam es, wie es kommen musste, als sich zuerst der überragende Andy Delmore in der 12. Minute einen Puck schnappte und einen platzierten Handgelenksschuss unerreichbar für Tragust im langen Eck versenkte, und nur 18 Sekunden später auch noch Scott May vollkommen unbedrängt aus dem Slot auf 3:0 erhöhen konnte. Oly Hicks schwante Schlimmes und so nahm er bereits kurz nach der Hälfte des ersten Drittels sein Timeout, doch dieses Mal nützte auch das nichts. In der Folge hatten die Rittner noch drei weitere Großchancen, während bei den Broncos nur Gelech auf einen schönen Pass von Mair die gähnende Leere im Rittner Tor nicht füllen konnte.
Nach einem guten Penaltykilling zu Beginn des zweiten Drittels bekamen die Broncos ihrerseits die erste Chance, dem Spiel mit einem Mann mehr auf dem Eis eine Wendung zu ihren Gunsten zu geben, doch es gab in den zwei Minuten kaum Nennenswertes zu sehen. Danach passierte erst mal gar nichts mehr, bis Gruber in der 28. Minute eine Strafe wegen Spielverzögerung aufgebrummt bekam. Das Einzige, was im folgenden Powerplay zunächst passierte, war ein Unterzahltor von Chris Blight, der ein 2-gegen-1 mit Dan Tudin perfekt abschloss, wobei die Powerplay-Formation der Wildpferde beim erst zweiten Unterzahltor der Rittner in der gesamten Saison keine gute Figur abgab. Im selben Powerplay konnte Josh Prudden den Puck aus einem Gestochere neben dem Tor über die Linie schieben, und nachdem der Videobeweis konsultiert worden war, stand es 4:1. In der 32. Minute handelte sich Matthias Fauster fünf Strafminuten und eine Spieldauerdisziplinarstrafe ein, als er einem Linienrichter mit dem Schläger die Beine wegzog, und die Wildpferde hatten ganze fünf Minuten Zeit, das Spiel wieder zu öffnen. Außer einem Treffer, bei dem Hannes Stofner einen Schlagschuss von Fabian Hackhofer geschickt ablenkte, passierte aber die gesamten 300 Sekunden lang praktisch nichts.
Im letzten Drittel dauerte es geschlagene neun Minuten, bis eines der Teams eine wirkliche Chance zustande brachte, und wieder waren es die Rittner, bei denen Chris Blight ein einfaches Tap-In vergab. Gleich im Anschluss wurden zuerst Blight selbst und nur sieben Sekunden später auch noch Scott May auf die Strafbank geschickt, doch in 1:53 Minuten doppelter Überzahl schossen die Broncos nur zwei Mal auf das von Josef Niederstätter gehütete Tor. Knapp eineinhalb Minuten vor Schluss nahm Oly Hicks Thomas Tragust vom Eis, der sein Team mit einigen guten Saves vor noch Schlimmeren bewahrt hatte, doch Chris Blight kam nach einem Bully viel zu leicht an den Puck und konnte fast unbedrängt zum 5:2 ins leere Tor einschieben. Sechzehn Sekunden vor Schluss betrieb Randall Gelech, der bis dahin nur durch absolut haarsträubende Fehler aufgefallen war, mit einem Schuss aus zwei Metern Entfernung noch Ergebniskosmetik.
Am Dienstag müssen die Wildpferde eine deutliche Leistungssteigerung zeigen, wenn sie in dieser Playout-Serie, die für die Zukunft des Broncos-Projektes enorm wichtig ist, noch eine Chance haben wollen.
Foto: Vor dem Tor der Broncos ging es öfters hektisch zu, doch Tschomby bewahrte sein Team vor einem Debakel (Pattis)