Die Broncos können es noch

Samstag, 25. Februar 2012

2012-02-25-wsv-fas
Trotz eines wieder einmal arg dezimierten Kaders, in den zwar Dirk Southern zurückkehrte, obwohl er noch nicht hundertprozentig fit ist, in dem aber Alex Lanz, Patrick Mair, Thomas Pichler und Hannes Stofner wegen einer hartnäckigen Grippe fehlten, konnte der WSV Sterzing Broncos den HC Fassa in einer ansehnlichen Partie schlagen. Den Gästen ging es um die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes in der Qualifikationsrunde, doch es war schnell klar, dass die Broncos nichts verschenken würden.

Nach nur 80 Sekunden hatte Tobias Kofler gleich die erste Chance, einen losen Puck vor dem Gehäuse von Doyle ins Tor zu befördern, doch die Scheibe versprang. Fassa hatte Mühe, mit den entschlossen spielenden Hausherren Schritt zu halten, die schön kombinierten und die Ladiner das eine ums andere Mal in Verlegenheit brachten. Wie aus heiterem Himmel fasst sich Diego Iori -wer sonst?- in der 14. Minute ein Herz und stürmte von der eigenen blauen Linie in das Wipptaler Drittel. Dort ließ er einen Broncos-Verteidiger stehen und zog vor das Tor, wo er Tschomby mit einem hohen Schuss auf die Stockhandseite überwand. Die Hausherren waren geschockt und das Spiel litt sichtlich darunter. Zwei Sekunden vor Drittelende wurde noch ein Wechselfehler der Broncos bestraft und so ging es in die Kabine.

Fassa begann das zweite Drittel also im Powerplay, konnte sich aber gegen das erneut exzellente Penaltykilling der Hausherren nicht durchsetzen. Bei einem Gegenstoß in Unterzahl wurde aber Sottsas bei einem Stockschlag erwischt und musste ebenfalls auf die Strafbank, doch weder in den 21 Sekunden doppelter noch in der verbleibenden einfachen Überzahl konnten die Ladiner Akzente setzen. Mit Ablauf der Strafe von gegen Sottsas teilte Ryan Ginand die Abwehr der Gäste und legte auf den aufgerückten Fabian Hackhofer im Slot ab, der Frank Doyle mit einem platzierten Schuss in das rechte untere Eck das Nachsehen gab. Dieses Tor gab den Hausherren Auftrieb und sie erspielten sich mehrere Chancen. Bei einer mustergültig herausgespielten Aktion musste Trevor Kell gleich zweimal die Notbremse ziehen und handelte sich auch noch eine Zehnminutenstrafe wegen Protestierens ein. Im darauf folgenden Powerplay zog der stark aufspielende Markus Gander einfach ab und hämmerte die Scheibe auf Doyles Fanghandseite in die Maschen. Die Wildpferde gaben sich damit nicht zufrieden und ließen die Gäste kaum mehr zum Zug kommen. Eine Vielzahl von Chancen blieb jedoch ungenutzt.

Nach dem Wiederanpfiff bestraften die Fassaner diesen verschwenderischen Umgang mit den Torchancen, als Enrico Chelodi in Überzahl den Ausgleich erzielte. Die Broncos waren aber nicht sonderlich beeindruckt und Markus Gander setzte Frank Doyle nur eine Minute später aufs Eis, konnte dann aber aus spitzem Winkel nicht verwerten. In den folgenden fünf Minuten gönnten sich die Teams eine Verschnaufpause, doch als zuerst Devid Piffer und danach auch Marek Chvatal auf die Strafbank mussten, waren die Wildpferde wieder hellwach. Markus Gander bediente Ryan Ginand, der vor dem Tor Doyles keine Nerven zeigte und zur erneuten Führung einnetzte. Auch im Anschluss hatten die Broncos wieder zwei sehr gute Chancen, davonzuziehen, doch wieder kam es anders, als Robert Schnabel von der blauen Linie von einem Verteidiger verdeckt draufhämmerte und Thomas Tragust das Nachsehen gab. Kurz vor Schluss vergab Randall Gelech noch eine hundertprozentige Chance zum Siegtor, aber es sollte nicht sein und so ging es in die Verlängerung.

Dort passierte relativ wenig und so kamen die Broncos-Fans schließlich in den Genuss des ersten Penaltyschießens der heurigen Saison in der Weihenstephan Arena. Ryan Ginand düpierte Frank Doyle mit einer Fotokopie des Spinorama-Moves, mit dem er schon beim Weihenstephan gegen Norm Maracle erfolgreich war, während Chelodi, Iori und Snetsinger auf der Gegenseite an Tschomby scheiterten.

"Wir waren ein wenig besser als Fassa und haben den Sieg verdient.", resümierte Oly Hicks nach dem Spiel. "Die Linie mit Kofler zwischen Gander und Bustreo hat mir heute sehr gut gefallen. Man muss sagen, dass Doyle großartig gehalten hat, und auch Tschomby war heute sehr gut, aber wieder wären wir fast dafür bestraft worden, dass wir nicht auf 3:1 davonziehen und das Spiel so frühzeitig entschieden konnten. Wir haben aber beharrlich weitergespielt und wurden mit dem Sieg belohnt."

Foto: Ryan Ginand verwandelt den entscheidenden Penalty mit einem Spin-o-rama (Oskar Brunner)
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