Broncos graben sich ein tiefes Loch

Dienstag, 21. Februar 2012

2012-02-21-all-wsv
Wer sich nach dem Aufbäumen am Samstag eine Leistung erwartete, die Wildpferden würdig ist, wurde heute im Alvise de Toni bitter enttäuscht, denn die Broncos kamen zu diesem Fastnachtspiel als Kuschelponys verkleidet. Alleghe war um kein Deut besser als am Samstag, allein die Gäste ließen 45 Minuten lang jeglichen Biss vermissen.

So kam es, dass es nach knapp sechs Minuten 2:0 für die Hausherren stand, ohne dass eines der beiden Teams Eishockey gespielt hätte. Zuerst nahm Adam Henrich ein Geschenk der Broncos-Verteidigung dankend an, und danach erwischte Alberto Fontanive Thomas Tragust im Powerplay mit einem Schlenzer von der blauen Linie, der zumindest von der Tribüne aus mehr als haltbar aussah, wenn Tschomby ihn sehen konnte. Die Broncos zeigten aber keine Reaktion, Alleghe kam noch zu zwei guten Chancen, bevor die Broncos nach fast vierzehn Minuten mit der besten LInie des Abends die erste richtige Torchance hatten. Paolo Bustreo passte zurück auf Tobias Kofler, der volley annahm und Adam Dennis zur Glanzparade zwang. Danach hatte Ryan Ginand noch eine gute Chance per Rebound, doch die Luft war spätestens nach einem fürchterlichen Powerplay zu Ende des Drittels wieder draußen.

So ging es auch im zweiten Drittel weiter, als Alleghe ein geradezu entsetzliches Powerplay spielte, doch im Anschluss daran erzwang eine ganze Serie von Fehlern der Broncos geradezu das 3:0 für die Hausherren. Markus Gander schoss etwas zu früh auf das Tor von Dennis, wohl um nicht Gefahr zu laufen, im zweiten Drittel, wo die Distanz zur Bank groß ist, bei einem zu langen Wechsel erwischt zu werden. Der Puck prallte hinter dem Tor von der Bande ab und sprang wieder aus dem Drittel Alleghes heraus, noch während die Broncos im Wechseln begriffen waren. Die logische Folge war ein 3-gegen-1, und Brian Lee und Thomas Tragust konnten alleine nichts gegen die gute Kombination von Rocco, Hogeboom und Nicola Fontanive ausrichten. Die Wipptaler waren in der Folge total von der Rolle, doch auch Alleghe war alles andere als gut. Ein Powerplay gegen Ende des Drittels ließen aber doch noch Hoffnung aufkeimen, als Randall Gelech nach guter Vorarbeit von Josh Prudden nur mehr die Schaufel hinhalten musste und zum 1:3 verkürzte. Gleich zu Beginn des nachfolgenden Powerplays kamen die Wildpferde zu zwei guten Chancen durch Gelech und Ginand, versanken danach aber wieder in Lethargie.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fiel dann nach knapp zwei Minuten im letzten Drittel das 2:3, als Ryan Ginand einen Verteidiger geschickt als Schirm nutzte und aus dem Slot abzog. Als zuerst Nicola Fontanive eine absolut dumme Strafe wegen Spielverzögerung kassierte und nur 49 Sekunden später auch noch Daniele Veggiato wegen Beinstellens vom Eis musste, drückten die Broncos vehement auf den Ausgleich und hatten auch eine goldene Chance, das Spiel auszugleichen. Die Hockeygötter ließen es angesichts der ersten 45 Minuten aber sehenden Auges zu, dass ausgerechnet Ryan Ginand eine praktisch hundertprozentige Chance am leeren Tor vorbeizog. Die Wildpferde witterten Morgenluft und waren plötzlich hellwach, doch Adam Dennis wuchs gegen Gelech, Ginand und Bustreo über sich hinaus. Daniele Veggiato machte seinen Fehler in einem Powerplay fünfeinhalb Minuten vor Schluss wieder wett, und obwohl die Broncos noch ein Powerplay nutzen konnten und dabei den Torhüter vom Eis nahmen, konnte der glänzend aufgelegte Adam Dennis einen weiteren Hochkaräter von Paolo Bustreo entschärfen.

Es bleibt nur die bittere Erkenntnis, dass Alleghe ohne weiteres zu schlagen gewesen wäre, aber die Broncos ließen den dafür notwendigen Biss wohl in der Kabine, was angesichts der Tabellensituation eigentlich vollkommen unverständlich ist. Nach diesem enttäuschenden Ergebnis sind die Aussichten auf einen Playoff-Platz leider verschwindend gering.

Foto: So dynamisch wie es Tonino Zampieri hier darstellt, ging es in diesem Spiel selten zu (Tiellephoto)
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