Reifeprüfung mit Bravour bestanden

Unter den wachsamen Augen von Nationaltrainer Rick Cornacchia hatten die Wildpferde in den ersten zehn Minuten Mühe, von den eher langsamen Spielen zuletzt zwei Gänge hochzuschalten, um mit den rollenden Angriffen der Jungs von Tom Pokel mitzuhalten. Die vielen teils etwas kleinlich gepfiffenen Strafminuten wirkten sich auf das Spiel aus, aber nicht so, wie man es im Vorfeld vermutet hätte. Die Penalty-Killing-Einheiten der Broncos waren perfekt eingestellt und neutralisierten acht Überzahlchancen der Friulaner, während die Hausherren zum ersten Mal seit dem 3. November wieder in Überzahl trafen, und das gleich zwei Mal in neun Powerplays. Die Durststrecke reichte bis zum Heimspiel gegen Valpellice zurück und dauerte ganze sieben Spiele lang.

Die Broncos trotzten dem ersten Ansturm der Adler, die im ersten Drittel ein wahnsinniges Tempo gingen. "Tschomby hat uns im Spiel gehalten, als Pontebba wirklich sehr stark war, und wir hatten auch ein Bisschen Glück, aber das haben wir uns auch erarbeitet. Nach einigen Minuten spielten wir aber besser mit und im zweiten Drittel haben wir das Spiel gedreht, vor allem die Linie mit Wieser, Sottsas und Pichler hat die Partie zu Beginn des zweiten Drittels gedreht."

Zuerst war es allerdings ein Treffer in Unterzahl, der den Broncos wahrscheinlich das Spiel rettete. Nach nur 3:05 Minuten schloss der bärenstarke Hannes Stofner einen Konter mit Dirk Southern perfekt ab und die Hausherren führten mit dem ersten Schuss aufs Tor. Danach hatte Pontebba einige gute Chancen, in denen sich der heute wirklich unbezwingbar wirkende Thomas Tragust auszeichnen konnte und besonders um die Mitte des Abschnitts herum griffen beide Teams mit fliegenden Fahnen an. Ein Powerplay für die Hausherren beruhigte die Situation etwas, und obwohl weiterhin ein enorm hohes Tempo gegangen wurde, achteten beide Mannschaften etwas mehr auf die Defensive.

Das zweite Drittel war schließlich der Schlüssel zum Sieg der Broncos. Gleich zu Beginn eröffneten die Wipptaler Wildpferde im Powerplay mit einigen guten Chancen und in der 26. Minute traf Christian Sottsas etwas glücklich zum erlösenden und hoch verdienten ersten Saisontor. Die Broncos nahmen das Heft in die Hand und kontrollierten das Spiel zunehmend. Pontebba schaffte es gegen die nun perfekt eingestellte Mannschaft der Wipptaler nicht mehr, das Spiel so schnell zu gestalten, da die Hausherren nun ebenfalls sehr aggressiv angriffen, viele Pässe abfingen und den Adlern vielfach die Pucks von der Schaufel abnahmen. In der 35. Minute erhöhte Randall Gelech im Powerplay auf 3:0, indem er einen Rebound nach einem guten Schuss von Ryan Ginand eindrückte.

Der letzte Spielabschnitt schließlich war geprägt von einer kontrollierten Broncos-Defensive, die Pontebba zwar mehr zum Zuge kommen ließ, doch die Gäste konnten kaum wirklich gefährliche Szenen erarbeiten, im Gegenteil: die Wildpferde waren über schnelle Gegenstöße brandgefährlich, die immer wieder von perfekt gespielten Zweikämpfen ausgingen. So hatte Dirk Southern in der 43. Minute mutterseelenallein die Chance auf die Vorentscheidung und zwei Minuten vor Schluss fischte sich Florian Wieser mit einer sehenswerten Aktion in Unterzahl an der Mittellinie den Puck von der Schaufel eines Pontebba-Verteidigers, konnte allerdings den Alleingang vor Petizian nicht mit einem Tor krönen. Bereits zuvor allerdings zeigte das wieder erstarkte sterzinger Powerplay auf, dass es langsam auf Touren kommt. Agris Saviels bediente mit einem perfekten Pass Aaron Power, der Alex Petizian von der blauen Linie mit seinem gefürchteten Schlagschuss keine Chance ließ.

In dieser sehenswerten und mehr als unterhaltsamen Partie ließ sich Thomas Tragust das hochverdiente erste Shutout in dieser Saison nicht mehr nehmen und führte seine Teamkollegen zum Sieg.