Bisher ist diese erste Rückrunde aus der Sicht der Broncos mehr als zufriedenstellend verlaufen. Von den Verletzungssorgen und der statistischen Schwäche bei den Special Teams abgesehen, bleiben unter dem Strich zwölf Punkte aus sechs Spielen gegen die Teams von Platz vier abwärts. Morgen Abend beginnt für die Broncos allerdings der Härtetest: mit Bozen, Cortina und Pustertal warten jene Teams, die derzeit jeweils auf Platz drei, zwei und eins der Tabelle stehen.
Die Wildpferde scheinen jedenfalls gut gerüstet zu sein, denn bereits in den Hinspielen gegen diese drei Teams, die allesamt verloren gingen, machten die Wipptaler keine schlechte Figur und in Cortina zeigten die Broncos ihr bisher bestes Saisonspiel. In den letzten sechs Spielen kamen dann noch eine Portion Abgebrühtheit und Reife hinzu, denn plötzlich werden die Spiele nun nicht mit einem Tor Unterschied verloren, sondern es werden Mittel und Wege gefunden, diese engen Spiele zu gewinnen.
Dabei hilft es natürlich, dass sich Thomas Tragust seit Beginn der Rückrunde in Hochform befindet: die Fangquote der letzten sechs Spiele liegt bei sage und schreibe 93,81 %, wobei er in jedem Spiel bei 92,5 % oder darüber lag, und auch der Gegentorschnitt von 2,11 kann sich sehen lassen, zumal dieser auch die Teamleistung in der Defensive widerspiegelt.
Eine Baustelle bleiben allerdings die Special Teams, bei denen die Broncos in den jeweiligen Ranglisten nicht gut dastehen: mit Fassa das schlechteste Powerplay der Liga bei sechs geschossenen Toren aus 55 Powerplays (10,91 %) und knapp vor Valpellice das zweitschlechteste Penaltykilling mit 14 Gegentreffern aus 63 Unterzahlsituationen (77,78 %).
Dabei sieht es auf dem Eis gar nicht so schlecht aus, was die Special Teams der Wildpferde fabrizieren, denn vor allem die Penaltykilling-Einheiten lassen es oft über lange Strecken nicht zu, dass der Gegner die Überzahlformation sicher aufziehen kann. Und dennoch: einen Gegentreffer haben die Broncos bisher fast immer hinnehmen müssen. Im Powerplay mangelt es etwas an der Flüssigkeit und Schnelligkeit des Spiels, was die Aktionen zu vorhersehbar macht, aber trotzdem werden immer wieder gefährliche Chancen herausgespielt, aus denen gut und gerne das eine oder andere Tor mehr herausschauen hätte können. Doch auch hier gilt: knapp vorbei ist halt auch daneben.
Bozen plagen ähnliche Sorgen wie die Broncos, bei denen weiterhin Bustreo, Lee, Pichler und Stofner fehlen werden: sieben verletzte Stammspieler, schwächelndes Unterzahlspiel (80 % in der Rückrunde), kein überragendes Powerplay (12,5 % in der Rückrunde) und die Füchse haben in den sechs Spielen bisher sogar einen Punkt weniger geholt als die Broncos. Auch morgen wird Coach Insam wohl auf McCutcheon, Edwardson, Rogers, Bruun, Zisser, Marco Insam und Walcher verzichten müssen.
Allerdings scheint das 5:0 gegen Alleghe am vorletzten Spieltag ein wahrer Befreiungsschlag gewesen zu sein, und vor allem darf man drei Spieler nicht vergessen: Stefano Giliati, der Topscorer der Bozner und mit fünf Punkten in den letzten beiden Spielen heiß wie ein Pizzaofen, Jordan Knackstedt, der mit einer Punkteserie von sechs Spielen und einer Torserie von fünf Spielen in das morgige Spiel geht, und last but not least Goalie Matt Zaba. Hat Tschomby in der Rückrunde bisher schon sensationelle Statistiken vorzuweisen, legt der Goalie der Füchse noch eins drauf: in fünf Spielen der Rückrunde (gegen Pontebba spielte Günther Hell) ein Shutout, eine Fangquote von 95,12 % und einen Gegentorschnitt von 1,58. Noch Fragen?
Foto: Tschomby wird morgen gegen den HCB wieder gefordert werden (Oskar Brunner)