Zumindest etwas Positives kann auch von diesem Spiel berichtet werden: Das Powerplay erzielte ein Tor aus drei Möglichkeiten und das Penaltykilling war in den drei Unterzahlsituationen gegen ein brandgefährliches Valpe-Powerplay einfach überragend. Das war's aber auch schon, denn Valpellice brachte nichts zustande und die Broncos passten sich dem Spiel der Gäste an.
Der finnische Torhüter Tero Leinonen, der als Ersatz für Kevin Regan geholt wurde, wirkte sehr unsicher und war oft grob außer Position, doch die Wildpferde konnten weder aus diesen Fehlern noch aus den haarsträubenden Schnitzern der Gästeverteidigung Kapital schlagen. Valpellice konnte das Spiel im zweiten Drittel mit zwei Toren entscheiden, wobei Florian Runer mit einem Sonntagsschuss von der Halbbande den Puck über die lange Kreuzecklatte ins Tor beförderte. Der blasse Rob Sirianni besiegelte das Schicksal der Broncos mit einem Schuss vom rechten Bullkreis, der Thomas Tragust durch die Schoner schlüpfte und im Zeitlupentempo ins Tor rutschte. Beide Male waren die fünf Broncos auf dem Eis lediglich Zuseher, die es nicht vermochten, die an und für sich harmlose Aktion zu verhindern oder zu stören.
Zwischenzeitlich konnte Dirk Southern im Powerplay ausgleichen, als er in der 36. Minute von der blauen Linie abzog und Leinonen kalt erwischte. Vorher hatte Christian Sottsas bereits eine goldene Chance zum Ausgleich, als der Gästetorhüter einen Schuss von hinter der blauen Linie kurz abprallen ließ, aber "Sotts" konnte unbedrängt nicht einnetzen.
Im letzten Drittel stellte Oly Hicks die Linien um, doch es dauerte bis zur Halbzeit, bevor die Hausherren gute Chancen herausspielen konnten. Josh Prudden in der 51. und Markus Gander in der 53. Minute vergaben aus aussichtsreicher Position und damit war das Strohfeuer leider wieder vorbei. Die Broncos nahmen den Torhüter vom Eis, doch mehr als eine gute Chance von Tobias Kofler schaute nicht mehr heraus, im Gegenteil: Alex Nikiforuk traf ins leere Tor zum 1:3-Endstand.
Broncos-Trainer Hicks sah das Spiel so: "Wir haben im Penaltykilling sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Ansonsten muss man aber sagen, dass wir heute in ein emotionales Loch gefallen sind, nachdem wir letzte Woche drei Spiele lang alles aus uns herausgeholt und immer gekämpft, gekämpft und noch einmal gekämpft haben. Mit einem solchen Hochgefühl umzugehen ist für ein junges Team nicht immer einfach. Damit will ich nicht sagen, dass wir heute an einen leichten Sieg geglaubt haben, aber wir dachten vielleicht, dass sich die Intensität der letzten Woche auf dieses Spiel überträgt."
Alex Gschliesser ergänzte: "Kurios ist bei uns auch, dass nie nur eine Linie schlecht oder gut spielt. Es spielen entweder alle gut oder alle schlecht, und das hat uns heute das Spiel gekostet. Außerdem scheint es so, als ob wir nicht von uns selbst heraus Intensität aufbauen können. Wenn ein Team uns fordert, sind wir zu hundert Prozent und noch mehr da, aber bei solchen Spielen haben wir die größten Schwierigkeiten." Hicks pflichtete ihm bei: "Die drei Punkte lagen heute für uns auf der Straße, obwohl wir sie nicht verdient hätten. Wir hätten sie nur aufklauben müssen, aber das müssen wir auch noch lernen. Die Topteams machen ständig auf diese Art Punkte, und das fehlt uns noch. Hätte heute bloß ein Teil Mannschaft auch nur annähernd in Normalform gespielt, hätten wir ganz leicht gewonnen."
Foto: Thomas Tragust lenkt einen Schuss über das Tor (Oskar Brunner)