Heute Abend beendet der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan gegen den Ice Hockey Aquile FVG in Pontebba die drei Spiele lange Auswärtsserie, die bisher mit Siegen gegen Alleghe und Asiago äußerst erfolgreich verlaufen ist.
Die Adler aus dem Friaul dürften die Überraschung schlechthin der bisherigen Meisterschaft sein. Nach elf Spieltagen stehen sie auf dem dritten Tabellenrang, nur drei Punkte hinter dem Spitzenreiter Cortina und mit nur vier Niederlagen, wovon eine erst im Penaltyschießen besiegelt wurde. Pontebba hat seit dem 1:5 gegen Cortina am vierten Spieltag nicht mehr in der regulären Spielzeit verloren und hat aus den letzten sieben Spielen 18 Punkte geholt.
Die große Überraschung im Team von Headcoach Tom Pokel ist der Torhüter Alex Petizian, der zwar aus der AHL nach Italien gestoßen ist, aber in den letzten beiden Saisonen, die sein Senior-Jahr an der St. Lawrence University einschließen, ganze 19 Partien gespielt hat. Petizian lässt mit einer Fangquote von 92,3 % einige seiner ungleich renommierteren Kollegen hinter sich, so u.a. Mikko Strömberg, Kevin Regan oder Karol Krizan.
Für beide Teams ist es das fünfte Spiel in zehn Tagen, weshalb die längere Bank der Wildpferde möglicherweise den Ausschlag geben könnte. In der Offensive von Pontebba liegt die Hauptlast auf den Schultern der ersten beiden Linien, wobei Brian Ihnacak und Pat Iannone erst im Laufe der ersten Hinrunde zum Team gestoßen sind. Die dritte Linie mit Nicolao, Rezzadore und Pace oder Zozzoli ist kaum mehr als eine Entlastungslinie und kann der dritten Formation der Broncos in keiner Weise die Stirn bieten, die in wechselnder Besetzung bereits vier Tore geschossen hat und in der Defensive auch den gegnerischen ersten Linien Kopfzerbrechen bereitet hat.
Über die erste Linie der Broncos sagt die Statistik eigentlich schon alles, und auch für die zweite Formation war diese Woche im Hinblick auf die Offensivstatistik sehr erfolgreich: Markus Gander erzielte zwei Tore und auch Josh Prudden konnte die Null bei den geschossenen Toren nach harter Arbeit endlich streichen, wobei sein unersetzlicher Beitrag bei Bullys und in der Defensive dem Team enorm geholfen hatte.
A propos Defensive: diese zeigt ebenfalls einen sehr positiven Trend, denn die Fehlerquote konnte in den letzten Spielen beträchtlich gesenkt werden.
Obwohl neben dem Langzeitverletzten Paolo Bustreo auch Thomas Pichler und Hannes Stofner noch nicht einsatzfähig sind, liegt der Vorteil der Kadertiefe klar bei den Wipptalern, obwohl die Adler aus Pontebba trotz der kurzen Bank bisher ein beeindruckendes Laufpensum hingelegt und damit auch die Broncos überrascht haben. Die Wildpferde waren in allen Spielen bisher mit Fortdauer des Spiels konditionell besser als die Gegner, und dies könnte nach dem Marathon der letzten Tage gegen Pontebba den Ausschlag geben. So meint auch Tormanntrainer Kevin Reiter: "Tschomby war in den letzten Spielen wirklich sehr, sehr gut, und wenn wir das Spiel auch dank seiner Saves lange unentschieden halten oder sogar in Führung gehen können, dann rechne ich uns gute Chancen aus."
Foto: Im Hinspiel war in 39 Versuchen 37 Mal bei Alex Petizian Endstation (Oskar Brunner)