Der Punkt der keiner war

Freitag, 1. November 2024

2024-10-31-wsv-sgc
Die Broncos waren das bessere Team, sind aber momentan vom Pech verfolgt
Gegen Cortina zeigten die Wildpferde eines der besten Spiele seit Wochen, doch erneut standen sie nach 60 Minuten mit leeren Händen da. Ohne Nardon, Cianfrone, Sanvido, Deluca und Kerschbaumer spielten die Jungs von Coach Johan Sjöquist die Ampezzaner streckenweise an die Wand, doch am Ende ging Cortina als glücklicher Sieger vom Eis.

Zwar fingen sich die Broncos nach nicht einmal drei Minuten schon die erste Strafe ein, doch dies war kein Vorbote für weitere Undiszipliniertheit, im Gegenteil: sie ließen Cortina nicht einmal zwei ganze Powerplays im gesamten Spiel. Das erste, zweiminütige Unterzahlspiel neutralisierten die Wipptaler bravourös und bliesen danach zum Angriff. Zuerst scheiterte noch Lenny Hasler nach einem blitzartigen Antritt alleine vor Hawkey, doch in der 8. Minute stand die Weihenstephan Arena Kopf. Der erst 17-jährige Leo Kruselburger fing einen Aufbaupass von Felicetti ab, ließ dann auch noch einen Verteidiger aussteigen und netzte abgebrüht wie ein alter Hase allein vor Hawkey zu seinem ersten Karrieretor in der Alps Hockey League ein. Die Broncos blieben am Drücker und hatten im Powerplay weitere gute Möglichkeiten, doch in der 11. Minute kam Cortina mit der ersten wirklichen Chance zum Ausgleich. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis, weil eine Strafe angezeigt war, sah Lacedelli den alleinstehenden Lehtonen, der aus spitzem Winkel direkt abzog und traf. Die Broncos ließen sich aber nicht beirren und hatten mit Mantinger in der 14. Minute noch eine gute Möglichkeit, erneut in Führung zu gehen.

Im zweiten Drittel erhöhten die Hausherren den Druck und schnürten Cortina minutenlang in ihrem Drittel ein. Mehrere gute Chancen blieben aber ungenutzt, und zu allem Überfluss ging mitten in dieser Druckphase die Gäste in Führung. Nach einem Missverständnis zwischen Groh und Livingston hinter dem Tor in der 30. Minute bedankte sich Saha und schob die Scheibe in das leere Tor. Die Broncos brauchten ein paar Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen, aber dann ging es in der gleichen Tonart weiter, allein im Abschluss fehlten sowohl die Präzision als auch das nötige Glück. Sinnbildlich dafür, dass der Hockeygott die Wildpferde momentan im Stich lässt, ist eine Aktion im Powerplay in der 36. Minute. Capannelli legte nach einer Einzelaktion auf Eisendle ab, der einen Handgelenksschuss vom Bullykreis perfekt unter die Querlatte setzte, doch der vermeintliche Ausgleich wurde wegen zu vieler Spieler auf dem Eis aberkannt, obwohl die Schiedsrichter die Aktion nicht abgepfiffen hatten.

Im Schlussdrittel bot sich ein ähnliches Bild. Die Broncos machten das Spiel, doch immer wieder blieben sie beim Abschluss an einem Stock oder einem Schlittschuh hängen, und wenn die Scheibe auf das Tor ging, dann war Hawkey zur Stelle. So verrannen die Minuten, die besten Möglichkeiten hatten Capannelli um die Drittelmitte im Powerplay und Zandegiacomo in der 57. Minute nach einer herrlichen Einzelaktion, doch beide schossen am Tor vorbei. In der Schlussminute ging Groh für einen sechsten Feldspieler vom Eis, aber den Treffer machten die Gäste.

Damit standen die Wildpferde trotz einer starken Leistung erneut mit leeren Händen da, obwohl nicht nur ein Punkt, sondern ein Sieg hoch verdient gewesen wäre.
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