Diese Broncos sind nicht zu stoppen
Sonntag, 10. März 2024
Fabian Gschliesser jubelt über sein Tor zum 2:1
Es war die erwartete Playoff-Schlacht, in der mit dem Messer zwischen den Zähnen gefightet wurde, am Ende blieb der Sieger aber wieder der gleiche wie in den ersten beiden Spielen: Die Wildpferde bezwangen die Eisbären vor einer wirklich tollen Kulisse in der Weihenstephan Arena mit 5:2 und führen nun in der Serie drei Spiele zu null.
Die Hausherren machten von der ersten Sekunde an mächtig Dampf und ließen die Zeller kaum zum Atmen kommen. Diese konnten froh sein, nicht schon in Rückstand zu sein, als sie nach sieben Spielminuten ihren ersten Torschuss abfeuerten. Auch die teils sehr harte Gangart der Gäste konnte die Broncos nicht beeindrucken. Diese ließen sich nicht provozieren und spielten äußerst diszipliniert und mit hoher Laufbereitschaft, und im zweiten Powerplay gelang Topatigh das verdiente 1:0. In der 17. Minute hatte Livingston mit einem gefährlichen Rebound das 2:0 auf der Schaufel, doch er brachte die Scheibe nicht auf das Tor. Buchstäblich aus dem Nichts gelang den Gästen 2:41 Minuten vor der ersten Sirene der Ausgleich durch Putnik. Nur Sekunden vor Schluss vergab Altmann die beste Chance der Zeller im gesamten Spiel, nachdem die Broncos in der Defensive einen Moment lang nicht aufgepasst hatten, doch Jakob Rabanser machte die Großchance des 880-fachen EBEL- bzw. ICE-Spielers bravourös zunichte.
In der ersten Hälfte des zweiten Drittels beruhigte sich das Spiel etwas, die Härteeinlagen nahmen ab und die Broncos waren zum ersten Mal in diesem Match in der Defensive. Obwohl sie teilweise über mehrere Wechsel im eigenen Drittel eingeschnürt waren und sich kaum kontrolliert befreien konnten, ließen sie keine echten Großchancen zu, warfen sich aufopferungsvoll in jeden Schuss, was vom Heimpublikum mit Jubelrufen und Applaus quittiert wurde. Die Broncos fingen sich wieder, in der 31. Minute ließ Capannelli dann die Kreuzecklatte klingeln und wenig später hatte Gschliesser das 2:1 auf dem Schläger, doch sein Rebound aus dem Slot wurde von den Zellern noch im letzten Augenblick geblockt. Nach exakt 35 Minuten konnte der stark aufspielende Gschliesser dann doch noch jubeln, als er einen Rebound von Sanvido zum 2:1 in die Maschen setzte. Capannelli hätte 1:47 Minuten später das 3:1 machen müssen, doch kurz darauf gelang Altmann mit einem Schlenzer in das lange Kreuzeck der erneute Ausgleich für die Gäste.
Den Eisbären schien im Schlussdrittel allmählich die Luft auszugehen, wogegen die Broncos erst recht noch einmal einen Gang zulegen konnten. In der 44. Minute erzielte Capannelli das verdiente 3:2, und ab diesem Zeitpunkt waren die Wildpferde nicht mehr zu stoppen. In der 50. Minute legte Conci für Sanvido auf und lenkte dessen Schuss dann vor dem Tor zum 4:2 in die Maschen, und in der 53. Minute setzte Capannelli den 5:2-Schlusspunkt. 5:35 vor Schluss brandete aber noch einmal Jubel auf, der bei einem erzielten Tor wohl nicht lauter gewesen wäre: Die Zeller fanden einen brandgefährlichen Rebound im Slot vor, doch die Wildpferde warfen sich wie so oft in den Schuss und machten so eine weitere Großchance zunichte.
Bezeichnend für die Disziplin des Teams von Coach Johan Sjöquist war auch, dass seine Jungs 12 Sekunden vor Schluss die erste Strafe des Spiels kassierten. Und zwar nicht für ein Foul, sondern für eine Spielverzögerung, da Topatigh die Scheibe an der Bande blockierte, um die Sekunden verrinnen zu lassen.
Die Serie kehrt nun nach Zell am See zurück, wo die Broncos am Dienstag Abend die Chance haben, das Viertelfinale mit einem Sieg zu beenden und zum ersten Mal seit der Saison 2015/16 wieder in ein Meisterschafts-Halbfinale vorzudringen.