Mit viel weißblauem Herz zu sechs Punkten

Es war das erwartet schwierige Spiel, doch am Ende konnten die Broncos gegen die Fassa Falcons einen 3:2-Sieg feiern. Dazu brauchte es aber viel Geduld, einen Torhüter, der im entscheidenden Moment zur Stelle war, und vor allem viel Charakter, Herz und Biss.

Die ersten Minuten waren wieder einmal ganz im Zeichen der Wildpferde, die zwar ein erstes Powerplay nach nur 28 Sekunden ungenutzt ließen, dann aber in der 4. Minute durch einen wunderschönen Treffer von Paul Eisendle in Führung gingen. Danach wechselten die Gäste Phasen mit viel Aggressivität mit Momenten ab, in denen sie fast lethargisch wirkten. Zum Teil schnürten die Hausherren Fassa minutenlang im eigenen Drittel ein, doch die Falken, die sich auf einen glänzend aufgelegten Thomas Lillie zwischen den Pfosten verlassen konnten, waren immer wieder auch im Konter gefährlich. Die besseren Chancen hatten die Broncos, aber Fassa konnte im ersten Powerplay durch einen präzisen Schuss von Goalgetter Selin ausgleichen.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts entschärfte Jakob Rabanser eine hundertprozentige Chance auf Rebound, und nur wenige Sekunden später schien Daniel Soraruf den Gästegoalie schon geschlagen zu haben, doch auch dieser antwortete mit einer Riesenparade. Danach gab es wieder Einbahnhockey in Richtung Fassaner Tor, doch die Scheibe wollte nicht über die Linie. Wie es dann so oft kommt, gelang den Gästen 1:02 Minuten vor der zweiten Sirene aus dem Nichts die Führung. Iori setzte einen präzisen Schuss aus dem hohen Slot unter die Querlatte und schenkte seinem Team damit die sehr schmeichelhafte 2:1-Pausenführung.

Auch das dritte Drittel begann praktisch mit einer Großchance der Gäste, wonach wieder fast ausschließlich die Broncos angriffen. Am Ergebnis änderte sich jedoch immer noch nichts, die Ladiner verteidigten mit fünf Mann vor dem eigenen Tor und Goalie Lillie tat ein Übriges dazu. Nicht einmal 1:50 Minuten in doppelter Überzahl brachten die Wende, dazu brauchte es einen Kraftakt von Connor Sanvido in der 54. Minute. Nach der x-ten Belagerung in der Offensivzone fasste sich der Italokanadier ein Herz, nutzte den seltenen Freiraum und setzte einen unhaltbaren Handgelenksschuss ins Kreuzeck. Doch damit nicht genug: Mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie erzielte er zweieinhalb Minuten später das 3:2.

Die Weihenstephan Arena stand nun Kopf, doch es wurde noch einmal richtig brenzlig. Zunächst sah es so aus, als hätten die Wildpferde mit nur mehr 3:32 verbleibender Spielzeit eine weitere Powerplay-Möglichkeit, doch nur fünf Sekunden nach dem Bully musste auch Paul Eisendle auf die Strafbank. Ihm folgte 41 Sekunden später auch Bryson Cianfrone, und plötzlich waren die Wildpferde mit 3 zu 4 Spielern in der Unterzahl. Fassa-Coach Eriksen nahm Lillie für einen fünften Feldspieler vom Eis, doch die Broncos lieferten eine wahrhaft heroische Abwehrschlacht und überstanden auch diese 3-gegen-5-Situation.

Damit stehen die Broncos nach dem sechsten Spiel schon bei 13 Zählern in der Tabelle der Serie A und haben damit fast drei Viertel aller möglichen Punkte geholt. Am Samstag wartet das Derby beim HC Unterland auf die Broncos, das nach dem gestrigen Sieg der Cavaliers in Jesenice wieder sehr brisant und unterhaltsam zu werden verspricht.