Der Befreiungsschlag gelingt nicht
Samstag, 19. November 2022
Die Broncos mussten auch gestern wieder den Eisbären den Vortritt lassen
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Die Wildpferde kehren einmal mehr sieglos aus Zell am See zurück, wobei in diesem schnellen und intensiven Spiel durchaus mehr drin gewesen wäre.
Der Beginn ist ideal für die Broncos, die die Hausherren mit sehr aggressivem Forechecking von der ersten Sekunde an zu Fehlern zwingen. Zweimal werden die Eisbären „begnadigt“, doch in der dritten Minute nutzt Mizzi einen Turnover in der Offensivzone und stellt mit einem präzisen Schlenzer ins Kreuzeck auf 0:1. In der 9. Minute verlieren die Broncos in der eigenen Zone die Scheibe an der Bande, Ban nimmt sie auf, spaziert unbedrängt vor das Tor und trifft aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Knapp sieben Minuten später stellt Rene Deluca aber die weißblaue Führung wieder her, als er im Fallen einen Rebound in die Maschen schiebt.
Der Beginn des Mitteldrittels hingegen ist völlig chaotisch und zieht den Broncos den Boden unter den Füßen weg. Nach nur dreißig Sekunden verlieren die Weißblauen die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie, Hämälainen leitet den Konter ein und legt auf Ban in die Mitte, der zum 2:2 trifft. Es kommt aber noch schlimmer, denn schon die nächste Aktion nach dem Wiederanspiel bringt die 3:2-Führung der Hausherren. Die Broncos verlieren das Bully in der Mitte, Neubauer versucht, durch die Mitte zu gehen und wird abgedrängt, doch sein Schuss aus spitzem Winkel auf das kurze Eck springt von Rabansers Schulter ins Tor. Nur 38 Sekunden später gelingt den Broncos mit Lukas De Lorenzo ein Geistertor durch das Außennetz, doch auch mit dem 3:3 finden die Wildpferde nicht in das Spiel zurück.
Die Eisbären legen einen Gang zu und die Broncos scheinen sich nicht dagegen wehren zu können. Die Torschussstatistik von 25:7 für die Zeller ist zwar deutlich übertrieben, aber sie sind die bessere Mannschaft, die wesentlich aktiver, konkreter und gefährlicher ist. In der 30. Minute bringt Hämälainen die seinen mit einem Tor durch die Schoner von Rabanser in Führung. Sechs Minuten später verpasst Gander das 4:4 und im direkten Gegenzug entscheidet Neubauer mit einem Traumtor das Match. Der Austro-Schwede tanzt drei Gegenspieler aus, verlädt auch noch Rabanser mit einem sehenswerten Deke und schiebt die Scheibe mit der Rückhand zum 5:3 ins Netz.
Im Schlussdrittel löst Fabian Klammer Rabanser zwischen den Pfosten ab und beide Teams erhöhen das Tempo noch einmal, was zunächst zu vielen Fehlern auf beiden Seiten führt. Um die 50. Minute sinkt die Fehlerquote und die Broncos drücken auf den Anschlusstreffer. Klammer hält mit einigen starken Paraden sein Mini-Shutout fest und gibt seinem Team die Chance, noch einmal heranzukommen, was aber leider nicht mehr gelingt. Mit einem Treffer ins leere Tor besiegelt Putnik das 6:3-Endresultat.
Damit haben die Wildpferde in den letzten sechs Spielen nur zwei Punkte geholt und haben nun schon acht Punkte Rückstand auf Platz fünf, wo Cortina noch dazu zwei Spiele weniger gespielt hat. Das ist die negative Lesensart der Tabelle, die aber auch anders gesehen werden kann: Die Mannschaft hat sich deutlich gesteigert, und in den zwölf verbleibenden Partien ist noch alles offen, da noch viele direkte Duelle gegen besser platzierte Gegner gespielt werden. Es werden auch die Verletzten zurückkommen und das Team hat noch jede Möglichkeit, die Saison zum Besseren zu wenden.