Trotz Niederlage ein Eishockey-Fest
Mittwoch, 5. Januar 2022
Johannes Gschnitzer gelang gegen Jesenice sein erster Treffer in der Alps Hockey League
Copyright Oskar Brunner (Archiv)
Das Spiel gegen Jesenice war ein echter Leckerbissen, der nur einen kleinen Schönheitsfehler hatte: Das Endergebnis von 2:5 zu Gunsten der Slowenen. Die Partie selbst war ein Genuss, und zwar nicht nur wegen der Klasse der Gäste, sondern vor allem wegen des erfrischenden und kampfbetonen Spiels der Broncos.
Die erste Großchance hatte ex-Bronco Jure Sotlar nach gut eineinhalb Minuten, doch auch die Broncos zeigten in der vierten Minute auf, als Salo nach einem wunderschönen Diagonalpass von Chiodo die Scheibe mit der Rückhand nur Zentimeter am Pfosten vorbeilenkte. Mit einem schnellen Angriff über Svetina und Sotlar, den Stojan mit einem abgefälschten Schlenzer aus dem Bullykreis abschloss, stellten die Gäste aber nach fünf Minuten auf 0:1. Die Wildpferde ließen nicht locker und glichen in der 14. Minute aus. Cianfrone befreite sich mit einer schönen Einzelaktion aus der Ecke, spielte quer zu Chiodo, der volley zum nicht unverdienten 1:1 traf. Die Broncos hatten Blut geleckt und erspielten sich kurz darauf gleich drei goldene Chancen zur Führung, doch Zecchetto, Tommy Gschnitzer und Gander konnten die Scheibe nicht im Tor unterbringen.
Es folgte die kalte Dusche, denn die Gäste zeigten mit einem Traumtor, wie Effizienz aussieht. Ein schneller Pass von hinten auf Glavic, dieser spielte die Scheibe quer durch den Slot auf Brus, der seinerseits aus bester Position noch einen Diagonalpass an den langen Pfosten aus dem Hut zauberte, wo Ulamec nur mehr eindrücken musste. Cianfrone hätte 2:25 vor Schluss noch einmal ausgleichen können, aber wenig später schlugen die Gäste in Überzahl erneut unbarmherzig zu und Elo stellte auf 1:3.
Im Mitteldrittel gestalteten die Slowenen das Spiel etwas kontrollierter und ließen den Broncos kaum Platz, kamen aber aufgrund der defensiven Spielweise selbst kaum zu nennenswerten Chancen. Erst gegen Ende des Drittels musste Rabanser gegen einen Rebound von Brus all sein Können aufbieten. Es brauchte auch ein Bisschen Glück, damit die Gäste in der 38. Minute das 1:4 erzielen konnten, denn dem entscheidenden Querpass von Viikila auf Pance ging ein etwas glücklicher Abpraller vom unteren Torrahmen voraus.
Nach nur 28 Sekunden im Schlussdrittel verkürzte Johannes Gschnitzer mit seinem ersten Treffer in der Alps Hockey League auf 2:4 und gab den Weißblauen damit einen gehörigen Schub. Es keimte noch einmal Hoffnung auf, und in der 45. Minute streifte ein Schuss von Kofler in Überzahl die Querlatte. Wenig später hatte der unermüdliche Kämpfer erneut kein Glück, als sein Ablenkversuch nach einer schönen Aktion nur knapp am Tor vorbeiging. Sogar in Unterzahl kamen die Wildpferde zu Chancen, doch Zecchetto konnte im Alleingang Kogovsek nicht überwinden. Praktisch im Gegenzug erzielte Rajsar nach einem Zuckerpass von Sotlar das fünfte Tor für die Gäste, die erneut eindrucksvoll ihre Klasse unter Beweis stellten. Cianfrone hatte in den letzten zehn Minuten die beste Möglichkeit, doch es blieb beim 2:5, das die Broncos eindeutig über Gebühr bestrafte.
Morgen sind die Wildpferde in Kitzbühel zu Gast, und die Adler aus Sterzings Partnerstadt konnten nach einem starken Saisonbeginn nur drei ihrer letzten 18 Partien für sich entscheiden. Sie haben allerdings auch ihr letztes Spiel am 2.1. gegen die Zeller Eisbären mit 7:4 gewinnen können, und dass Kitzbühel durchaus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, haben die Adler mit dem furiosen Saisonstart gezeigt.
Mit diesem Spiel beginnt auch gewissermaßen der Endspurt in der Regular Season. In den verbleibenden sechs Spielen, von denen fünf in der Weihenstephan Arena ausgetragen werden, stehen nämlich Gegner auf dem Programm, die bis auf den EC Bregenzerwald alle in der Tabelle hinter den Broncos liegen: Kitzbühel (14. Platz, morgen und am Dienstag, 11.01. zuhause), Klagenfurt (13. Platz, 20.01.), Feldkirch (15. Platz, 22.01.) sowie Wien (17. Platz, noch nicht festgelegt). Wenn es die Wildpferde schaffen, die gestern gezeigte Form beizubehalten, dann ist in der Tabelle noch ein ordentlicher Sprung nach oben sehr realistisch.