Wie man ein Spiel wegwirft
Freitag, 24. September 2021
Das Spiel in Meran war trotz der Niederlage unterhaltsam und intensiv
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Genau 32 Tage ist es her, dass die Broncos beim 4:3-Overtime-Sieg über den HCM Hansjörg-Brunner-Gedächtnisturnier 2:0- und 3:1-Führungen noch verspielten und erst in der Verlängerung die Oberhand behielten. Gestern erhielten sie einen Auffrischungskurs, was passiert, wenn man nach einer scheinbar komfortablen aufhört, die Dinge zu tun, die die Führung ermöglicht haben. Das Resultat war eine 2:3-Niederlage, nachdem man noch in der 44. Minute mit 2:0 in Führung lag.
Das erste Drittel war relativ ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Wildpferde, die sich aber schwer taten, den Meraner Abwehrriegel zu knacken. Die Hausherren spielten sehr aggressiv, was den Wipptalern nicht sonderlich zu behagen schien. Jakob Rabanser musste in der 9. Minute nach einem Save und einem Block all sein Können aufbieten, um den zweiten Rebound durch Oscar Ahlström zu neutralisieren.
Im Mittelabschnitt scheiterte zunächst Johan Lorraine mit einem Alleingang an Heimgoalie Marinelli, doch nach einem druckvollen Wechsel der Sturmformation mit Markus Gander, Tobias Kofler und Niklas Salo, die am gestrigen Abend die stärkste und konstanteste der Weißblauen war, gelang die Führung. Bernard schoss die Scheibe am kurzen Pfosten vorbei, sodass sie am anderen Pfosten von der Bande zurückkam, wo Tobias Kofler bereits wartete und zum 1:0 einnetzte. Die Wildpferde kontrollierten in der Folge das Geschehen, auch weil sich die Hausherren einige Strafen einfingen, doch die Powerplays blieben ebenso ungenutzt wie eine Vielzahl von Großchancen in der zweiten Hälfte des Drittels. 1:24 Minuten vor der zweiten Pause wurden die Bemühungen aber doch noch belohnt, als Kofler ein Anspiel in der Meraner Zone gewann und Messner die Scheibe aus der Ecke vors Tor spielte, wo Niklas Salo wartete und per Direktabnahme zum 2:0 traf.
Alles schien auf einen sicheren Sieg der Broncos hinzudeuten, doch nach 3:15 Minuten im Schlussdrittel gewannen die Hausherren aber ein Bully in der Zone der Wipptaler, Borgatello schlenzte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, wo Oscar Ahlström ihr die entscheidende Richtungsänderung gab. Lorraine hätte zweieinhalb Minuten später den alten Abstand wiederherstellen können, doch sein gefährlicher Versuch wurde von einem Verteidiger abgelenkt. In der 51. Minute folgte die Fotokopie des ersten Meraner Tors, nur war es diesmal Ansoldi, der den Puck nach einem gewonnenen Anspiel zum 2:2 in die Maschen lenkte. Die Wildpferde konnten zwei weitere Powerplays nicht nutzen, sondern handelten sich 2:40 Minuten vor Schluss in Überzahl auch noch eine äußerst unnötige Strafe wegen Stockschlags in der neutralen Zone ein. Mit Ablauf der Strafe gegen die Hausherren netzte Tomasini nach einem Abpraller zum Siegtreffer ein und bescherte den Wildpferden damit eine kalte Dusche.
Morgen Abend sind die Weißblauen in Alba di Canazei zu Gast, wo das immer ungemütliche Auswärtsspiel gegen die Fassa Falcons auf dem Programm steht.