Broncos wählen perfektes Timing für ersten Sieg
Freitag, 2. September 2011
Die Broncos schaffen die erste Sensation dieser Saison und ziehen nach einem 3:2-Sieg im Penaltyschießen ins Finale um den Weihenstephan Cup ein, wo sie auf den HC Bozen treffen.
Die beiden Teams legen los wie die Feuerwehr und bieten schnelles Eishockey mit vielen guten Aktionen. Gleich zu Beginn muss Michael Baindl der Starbulls auf die Strafbank und die Broncos geben eine beeindruckende Vorstellung ihrer Powerplay-Formation. Aber auch im Spiel 5 gegen 5 stehen die Wipptaler den letztjährigen Halbfinalisten der Bundesliga um nichts nach. Das Spiel geht in hohem Tempo auf und ab und Sterzing besticht durch schnelle und präzise Kombinationen. Dreieinhalb Minuten vor Drittelende ist es dann so weit: Daniel Rizzi vom Farmteam HC Meran steht genau richtig staubt nach einem Schlenzer von Patrick Mair zur nicht unverdienten Führung ab.
Im zweiten Drittel ändert sich nicht viel, das Spiel geht hin und her, wobei die fehlerlose Broncos-Verteidigung sehr aufmerksam ist und vor dem Tor von Thomas Tragust sowohl Pucks als auch Gegenspieler fleißig wegräumt. Einheimische wie Imports spielen sehr diszipliniert und halten gegen die starken Rosenheimer ohne große Schwierigkeiten mit. Gegen Mitte des Drittels beruhigt sich das Spiel etwas und die Starbulls drücken auf den Ausgleich, ohne sich jedoch wirklich hochkarätige Chancen zu erarbeiten. 17 Sekunden vor Drittelende gibt es aber dennoch die kalte Dusche: Mitch Stephens schlenzt einen Puck auf Thomas Tragust, der ihn mit der Stockhand ohne Probleme abwehrt, doch der Puck prallt von der Brust des Rosenheimer Kapitäns Stephan Gottwald ins Tor.
Im letzten Drittel läuft das Spiel deutlich langsamer, die Starbulls drücken auf die Führung, aber die Broncos kreuzen mit schnellen Gegenstößen immer wieder gefährlich vor Norm Maracles Tor auf. Brian Lee zieht sieben Minuten vor Schluss scheinbar unhaltbar ab, doch der erfahrene Keeper der Rosenheimer fischt den Puck mit den Fingerspitzen aus dem Kreuzeck. Knapp eine Minute später unterläuft Tschomby der einzige Fehler in einer ansonsten perfekten Partie, als er sich von einem Rückhand-Schlenzer von Mitch Stephens überraschen lässt. Sterzing steckt aber nicht auf und knapp drei Minuten vor Schluss ist es im Powerplay Fabian Hackhofer, der mit einem herrlichen Schlagschuss von der blauen Linie direkt ins Kreuzeck dem Rosenheimer Schlussmann keine Chance lässt. Die letzten zwei Minuten laufen in frenetischem Tempo hin und her, wobei beide Teams gute Möglichkeiten herausspielen, doch am Ende steht es nicht unverdient 2:2 und die Penalties müssen entscheiden.
Geordie Wudrick und Paolo Bustreo können ihre beiden Versuche nicht verwerten, und nachdem auch Stephan Gottwald seine Chance auslässt, folgt der große Auftritt des Ryan Ginand: mit einer sehenswerten Pirouette verwirrt er Maracle und besorgt unter frenetischem Jubel der zahlreichen Fans die Führung für die Broncos. Corey Quirk und Dirk Southern vergeben, so auch Andrei Strakhov und es tritt Josh Prudden für die Broncos an. Mit einem präzisen, flachen Handgelenksschuss lässt er Maracle keine Chance und macht die Überraschung perfekt: der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan steht im Finale gegen den HC Bozen – und dank eines großartigen Spiels nicht einmal unverdient!
Es wäre ein perfekter Abend mit lauter guten Nachrichten gewesen: tolle Stimmung im Stadion, die Einheimischen beweisen endgültig ihre Stärke, Daniel Erlacher kehrt ins Team zurück, Randall Gelech sitzt mit Visum im Flugzeug und landet morgen Früh in München, doch anscheinend will das Verletzungspech nicht ablassen: Hannes Stofner scheidet nach dem ersten Drittel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus und kann mit Sicherheit auch morgen im Finale gegen den HC Bozen nicht spielen.