Die "Nervensäge" Florian Wieser bleibt ein Bronco
Mittwoch, 15. Juni 2011
Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan gibt erfreut die Vertragsverlängerung mit Florian Wieser bekannt, womit der 1989 geborene Center bereits in seine siebte Saison bei den Broncos geht.
Wieser, der bei 180 cm Körpergröße 83 kg auf die Waage bringt, zählt zu den großen Talenten, die der WSV Sterzing mit den Jahrgängen 1989 und 1990 hervorgebracht hat und war in der Jugendabteilung der Broncos einer der absoluten Topscorer.
Bei seiner ersten Einberufung in die U18-Nationalmannschaft zur WM der zweiten Division im Jahre 2006 zeigte Wieser gleich sein ganzes Offensivtalent: mit sechs Toren und drei Assists in nur fünf Spielen wurde er der beste Goalgetter des Turniers und belegte hinter Ivan Demetz den zweiten Rang in der Scorerwertung. Gleichzeitig teilte er sich mit einem sensationellen Wert von +10 Florian Runer und WSV-Teamkollege Hannes Stofner den ersten Platz in der Plus/Minus-Statistik des Turniers. Im Jahr darauf wurde Wieser erneut in das Blue Team einberufen, konnte bei der U18-WM der ersten Division in fünf Spielen drei Tore und ein Assist verbuchen und war mit Anton Bernard bester Torschütze seines Teams. Im selben Jahr holte ihn Erwin Kostner auch in das U20-Team, mit dem er die WM der ersten Division bestritt, aber ohne Scorerpunkte blieb.
Den Durchbruch mit der ersten Mannschaft der Broncos schaffte Wieser in der Saison 2007/08, als er in 37 Spielen zehn Tore und 22 Assists erzielte und somit hinter Christian Sottsas bester italienischer Scorer des Teams war. Insgesamt hat Wieser bereits über 200 Spiele in der Serie A2 absolviert und sich als zuverlässiger Zweiwege-Center und guter Bullyspieler etabliert, der dabei auch immer für ein Tor oder eine Vorlage gut ist.
So erzielte er in der Vorsaison trotz einer sieben Spiele langen Durststrecke über Weihnachten und einer weiteren elf Spiele langen "Trockenperiode" zwischen dem Ende der Regular Season und dem dritten Spiel des Playoff-Halbfinales immer noch acht Tore und 14 Assists in insgesamt 47 Spielen.
Ein besonderes Talent macht ihn aber über seine spielerischen Qualitäten hinaus wertvoll: Florian Wieser ist ein Unruhestifter, ein richtiger "Dorn im Hintern", der es durch verbale Sticheleien immer wieder schafft, die gegnerischen Topspieler aus der Ruhe zu bringen und von ihrem Spiel abzulenken.
Sein Freundschaftsantrag auf Facebook an den Grödner Topstar Greg Watson, während er den hünenhaften Kanadier auf dem Eis mit gezielten Sticheleien förmlich zur Weißglut trieb, wurde unter den Broncos-Fans zum Dauerlacher in der Finalserie. Schließlich brachte er Watson so weit, dass Ron Ivany ihn im entscheidenden Finalspiel auf die Tribüne verbannte und statt dessen den letzlich ineffektiven Patrick Wallenberg aufbot.
Diese Gewandtheit im so genannten "Trash Talk" macht Wieser zu einem jener Spieler, bei denen man dazu neigt, sie zu hassen, wenn sie in der gegnerischen Mannschaft spielen, aber die man liebt, wenn sie im eigenen Team stehen. Gut, dass er auch in der Serie A für die Broncos das weißblaue Trikot tragen und die Gegner zur Weißglut bringen wird!