Debakel in Kitzbühel

Donnerstag, 23. November 2017

steinmann-action-1-of-1
Dominik Steinmann trifft an der hohen Niederlage kaum Schuld, denn zuerst rettete er mit einer Wundertat den Zwei-Tore-Vorsprung und war danach hinter einer praktisch inexistenten Defensive auf verlorenem Posten

Gestern Abend waren die Broncos in Kitzbühel zu Gast, wo sie zum zweiten Mal innerhalb von 18 Tagen mit den Adlern die Schläger kreuzten. Am vergangenen 4. November konnten die Wildpferde zwar einen 6:3-Sieg feiern, ließen allerdings nach dem 4:0-Zwischenstand vor allem in der Defensive die Zügel schleifen und waren am Ende mit dem Sieg noch recht gut bedient.

Dass nach den tollen Leistungen letzte Woche gegen absolute Topteams die Leistungskurve auch mal abflachen würde, war fast vorherzusehen, aber es war bereits im ersten Drittel zu sehen, dass man sich an die Lektion aus dem letzten Spiel gegen Kitzbühel nicht mehr einnern konnte. Vor allem in der Defensive gingen die Wildpferde mit zu wenig Einsatz zu Werke, was immer wieder für brandgefährliche Situationen vor Dominik Steinmann sorgte. Den ersten Hochkaräter von Eriksson entschärfte der Broncos-Goalie nach 2:40 Minuten, und nach knapp fünf Minuten sorgte Mantinger für das 1:0 aus Sicht der Wipptaler. Er gewann das Laufduell gegen den Verteidiger und ließ KEC-Goalie Kangaskorte noch schön aussteigen, bevor er die Scheibe zwischen dem Schlittschuh des Torhüters und dem Pfosten hindurch eindrückte. Danach waren die Broncos gefährlicher und hatten mehrere Großchancen. Im ersten Powerplay des Spiels nahm Duffy Maß und setzte die Scheibe zum 2:0 in die Maschen.

Steinmann musste danach noch einmal ein Wunder vollbringen, als Wirl fünfeinhalb Minuten vor der ersten Pause nach einem Rebound ein weit offenes Netz vor sich hatte, aber „Steini“ vereitelte das sicher geglaubte Tor mit einem tollen Hechtsprung.

Diese eher schmeichelhaften Zu-Null-Pausenführung tat den Broncos nicht gut, denn nach Wiederanpfiff wurden sie in der Defensive noch nachlässiger, was sofort zwei Strafen nach sich zog. In doppelter Unterzahl fing Nyren zwar den Querpass von Sprukts durch den Torraum ab, doch sein Befreiungsschlag ging genau auf den Schlittschuh von Sislannikovs und prallte von dort zum glücklichen Anschlusstreffer ins Tor. Nach dem Motto „Hinten pfui, Vorne hui“ ging’s für die Broncos weiter, und Sotlar und Mantinger vergaben zwei goldene Möglichkeiten, den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herzustellen. Anders die Hausherren, die nur zwei gefährliche Schüssen von Lidström benötigten, um das Ergebnis noch vor der zweiten Pause auf den Kopf zu stellen.

Der Schlussabschnitt begann nach etwas mehr als einer Minute mit der Vorentscheidung durch Sprukts, der einen Rebound von Ebner zum vorentscheidenden 4:2 verwertete. Deanesi aus dem Slot und Sotlar, der im Powerplay noch die Querlatte rasierte, versuchten, die drohende Niederlage noch abzuwenden, doch den Wildpferden gelang nichts mehr. Lidström und Eriksson schraubten das Ergebnis in die Höhe, und holten die Broncos mit einer etwas überheblichen Vorstellung nach zuletzt sehr guten Spielen wieder auf den Boden der harten Alps-Hockey-League-Realität zurück.

loader