Wegen einer wahren Strafminuten-Orgie blieb den Broncos ein Punktgewinn in Zell am See verwehrt und nach der 1:3-Auswärtsniederlage fallen die Wildpferde auf Platz 7 der Tabelle zurück.
Insgesamt waren die Wipptaler in dieser Partie exakt 23 Minuten, also ein ganzes Drittel und 3 Minuten in Unterzahl, während die Hausherren nur 5 Minuten und 31 Sekunden mit einem Mann weniger spielen mussten. Dieses Ungleichgewicht kam vor allem wegen einiger als nicht besonders intelligent zu bezeichnender Strafen zustande, aber auch mehrere zweifelhafte Entscheidungen des Schiedsrichterquartetts trugen das ihre dazu bei.
Trotz der Ausfälle von Hackhofer, Bernard, Kofler und Brunner sowie dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Deluca in der 10. Minute war das erste Drittel der Broncos sehr intensiv. Beide Teams schenkten sich nichts, während die beiden Goalies Gianluca Vallini und Patrick Machreich den Rest erledigten. Die Großchancen im ersten Spielabschnitt sind schnell erzählt, Tobias Dinhopel verfehlte in Überzahl vier Minuten vor der Sirene das Tor, während knapp zwei Minuten später Ben Duffy von Jure Sotlar ideal angespielt wurde und Machreich nicht überwinden konnte.
Im zweiten Drittel begann dann die Strafenorgie der Broncos. Die Unterzahlformationen blieben trotz der Überstunden extrem aufmerksam und ließen gegen das zweitbeste Powerplay der Meisterschaft fast nichts zu. Nach einer weiteren Strafe gegen Sotlar traf Vala den Pfosten, und nach einem überflüssigen Foul in der Offensivzone von Erlacher gelang es Scholz, aus dem Gewühl vor dem Tor das 1:0 im Powerplay zu erzielen. Man schrieb die 33. Spielminute und die Broncos ließen sich davon keineswegs beirren. Das Team von Ivo Jan spielte fünf gegen fünf eher einen Tick besser als die Hausherren, und so war vor dem letzten Drittel noch lange nichts entschieden.
Dass dort allerdings eine nicht enden wollende Flut an Strafen gegen die Broncos gepfiffen würde, dachte sich noch niemand. Wie gesagt waren nicht nur die Unparteiischen Schuld, denn mehrere Aktionen waren nicht besonders gut durchdacht, um es vorsichtig auszudrücken. Die Broncos ließen sich immer wieder durch Provokationen und schmutzige Aktionen der Hausherren zu Revanchefouls hinreißen. In diese Kategorie dürften auch die 5+20 Minuten wegen Stockendstichs gegen Daniel Erlacher fallen, die sich die Nummer 88 der Broncos abseits vom Spielgeschehen in der 51. Minute einfing. Dass aber saudumme Strafen keine alleinige Spezialität der Gäste sind, bewies Laine im folgenden Powerplay, als er sich in der Offensivzone eine völlig überflüssige Strafe wegen Beinstellens einhandelte. Nach einer gefährlichen Aktion im Spiel vier gegen vier just nach dieser Strafe traf Jure Sotlar zum Ausgleich ins Kreuzeck, und 6:12 Minuten vor Ende war die Partie wieder offen.
Die Freude währte aber nur kurz, denn nach einem sehr fahrlässigen Spielzug hinter dem eigenen Tor verloren die Broncos nur 34 Sekunden später die Scheibe, Vala stand alleine vor Vallini, der mit einer Glanztat retten konnte, aber wieder war es Scholz, der aus dem Gewühl die Scheibe zur erneuten Führung in die Maschen schlenzte. 4:50 Minuten vor Schluss bestraften die Schiris Deanesi wegen Behinderung, obwohl es eigentlich eine glasklare Schwalbe des Stürmers war und mit 2 Minuten gegen die Eisbären bestraft gehört hätte. Im folgenden Powerplay erzielte Tapio in der 56. Minute das 3:1, und als wäre die ungerechte Strafe nicht schon genug, ging dem Treffer auch noch eine stark abseitsverdächtige Aktion an der blauen Linie voraus. Bahenský fing sich noch eine weitere Strafe ein, und Felicetti hatte auf einen Querpass von Mantinger noch die goldene Chance auf ein Unterzahltor, aber das Spiel war entschieden.