Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan hat mit Josh Prudden einen weiteren Stürmer für die Saison 2011/12 verpflichtet. Der 29-jährige, aus Andover, MA (USA) stammende Center mit linker Stockhand kommt von den Belfast Giants aus der britischen Elite Ice Hockey League EIHL nach Sterzing.
Prudden, Jahrgang 1981, ist ein sehr konstanter und hart arbeitender Zwei-Wege-Spieler, dessen Stärken vor allem die so genannten "kleinen Dinge", der Spielinstinkt sowie die harte Arbeit auf dem Spielfeld sind. Er ist ein All-Rounder, der viele Bullys gewinnt, im Powerplay wie im Penaltykilling eingesetzt werden kann, und auch offensiv ein gutes Händchen hat.
Nach Abschluss der College-Karriere mit den University of New Hampshire Wildcats, wo er 2001/02 mit dem Robert A. Kullen Award für den "Unsung Hero" seines Teams ausgezeichnet wurde, unterschrieb der ungedraftete Center 2003/04 einen Vertrag mit den Atlantic City Boardwalk Bullys in der ECHL. Dort wurden die San Jose Sharks auf ihn aufmerksam und verpflichteten ihn für ihr AHL-Farmteam Cleveland Barons. Im Sommer 2005 erhielt Prudden von den San Jose Sharks einen Zweiwegevertrag für ein Jahr, wurde aber nie in das NHL-Team einberufen.
Da Prudden zwar in allen Bereichen gut mitspielte, aber nirgends besonders herausstach, aber vor allem weil er mit 178 cm und 88 kg als zu klein galt und für AHL-Verhältnisse als defensiver Center zu wenig körperbetont spielte, boten ihm die San Jose Sharks keinen weiteren Vertrag mehr an. Zu Saisonbeginn 2006/07 bei den Fresno Falcons in der ECHL, wurde er von den Worcester Sharks zwei Mal mittels Probeverträgen in die AHL zurückbeordert, bevor er im März auf Grund seines soliden Spiels und der guten +/- Bilanz wieder einen festen Vertrag mit dem AHL-Team abschließen konnte. Im Februar 2008 wurde er von Spielern mit einem Zwei-Wege-NHL-Vertrag aber erneut aus dem Kader der Worcester Sharks verdrängt und landete nach einem kurzen Abstecher bei den Manitoba Moose schließlich wieder bei den Fresno Falcons in der ECHL.
Erst Ende Oktober, zwei Wochen nach Beginn der Saison 2008/09, bekam er dort einen neuen Vertrag, doch auf Grund der schweren finanziellen Schieflage der Falcons entschied er sich nach nur acht Spielen für einen Wechsel zu Vaasa Sport in die zweite finnische Liga. Auch in der Mestis verlief die Saison alles andere als zufriedenstellend: zuerst erhielt er nur einen Probevertrag bis Ende Dezember bekam und wurde danach nur von Spiel zu Spiel weiter verpflichtet. Als sei dies nicht genug, hatte er noch Schwierigkeiten, sich an die neue Situation anzupassen und stand Ende Jänner sogar kurz vor einem Wechsel nach Norwegen, der jedoch im letzten Moment vom Aufsichtsrat seines Vereins abgesagt wurde.
2009/10 wurde er von seinem ehemaligen Coach bei den Fresno Falcons zu den Las Vegas Wranglers geholt und spielte dort eine passable Saison in einem mittelmäßigen Team. Als er im letzten Jahr in der EIHL nach langer Zeit wieder unter stabilen Verhältnissen spielen konnte, erlebte Prudden förmlich eine Wiedergeburt: 57 Spiele, 26 Tore, 46 Assists, 76 Punkte, 74 Strafminuten, Topscorer seines Teams und ein 15. Platz in der EIHL-Scorerwertung sind ein eindrucksvoller Beweis, dass er das Hockeyspielen nicht verlernt hat. Immerhin stehen auf Pruddens Konto 84 Punkte in 244 AHL-Spielen und 131 Punkte in 172 ECHL-Spielen zu Buche.
Prudden passt vom Spielertyp her genau in das Konzept von Oly Hicks, der lieber auf die Stärke des Kollektivs setzt als auf die individuellen Fähigkeiten einzelner Stars. Die Fans der Broncos, die schon Randall Gelech ins Herz geschlossen haben, werden an Josh Prudden zweifellos ebenso ihre Freude haben.
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